Georgetown auf Penang ist ein absolutes Highlight in Malaysia.

Eine nette Stadt mit viel Flair, UNSECO-Weltkulturerbe, perfekte Base für die Erkundung der Insel Penang selbst, leicht mit dem Flugzeug zu erreichen, gute Infrastruktur mit Bussen und einer unglaublichen Vielzahl an unterschiedlichsten Restaurants und Küchen.

Für Georgetown und Umgebung solltest Du Dir ein paar Tage Zeit einplanen, denn nur mit zwei oder drei Tagen hetzt Du nur und Dir entgeht so einiges.

1. Streetart

Wenn Du in Georgetown ankommst, dann solltest Du Dir in jedem Fall einen Stadtplan besorgen und zwar nicht irgendeinen Stadtplan, sondern den, in dem die bekanntesten Streetarts verzeichnet sind. Den gibt es kostenlos z.B. am Flughafen, in der Touristeninfo oder auch in vielen Guest Houses.

Ich würde Dir aber erst einmal empfehlen, einfach so loszubummeln, statt die ganze Zeit die Nase in den Plan zu stecken, denn es gibt etliche Bilder, die gerade nicht in dem offiziellen Stadtplan verzeichnet sind und manche, die noch im Plan sind, sind inzwischen verschwunden.

Die berühmtesten wie den Motorradfahrer, die Kinder auf dem Rad oder die basketballspielenden Kinder werden sicher erhalten bleiben. Etliche Bilder sind auch dreidimensional und eben z.B. das Motorrad wurde in eine Häuserwand eingelassen.

Mein Tipp: Gehe ruhig öfter einmal durch dieselbe Straße, aber wechsel die Richtung oder die Straßenseite, denn sonst übersiehst Du leicht kleine versteckte Bilder oder gehst einfach an ihnen vorbei. Ich bin teilweise drei, vier Mal durch eine kleine Straße gegangen und habe immer wieder neue Bilder entdeckt.

Die meisten Bilder findest Du in der Altstadt in der Core Zone in der Gegend um Lebuh Armenian, aber letztendlich sind sie über das ganze Stadtgebiet verstreut.

Neben den Bildern gibt es auch noch etliche Szenen, die ein wenig einen Comic-Charakter haben und aus dünnen Metallstangen gebogen wurden. Die findest Du alle auch in dem Stadtplan.

Lass Dich einfach durch die Altstadt treiben, denn so tauchst Du am besten in den manchmal nostalgischen Flair von Georgetown ein.

Und ich verspreche Dir, hinter fast jeder Ecke wartet etwas Besonderes darauf, von Dir entdeckt zu werden.

2. Pinang Perankan Manison

Neben dem Blue Manison ist dieses Museum sicher eines der Highlights von Georgetown.

Ich bin da eher durch Zufall daran vorbeigelaufen,  und habe erst beim Besuch selbst gesehen, was für ein tolles Museum das ist.

Das Haus war früher das Wohnhaus einer wohlhabenden Baba-Nyonya-Familie. Byaba-Nonyas sind die Nachkommen chinesicher Einwanderer, die sich mit Malayen vermischt haben. Sie haben auch ihre eigene Küche und in Georgetown aber auch in Melaka kommst Du da nicht daran vorbei.

Zahllose Ausstellungsstücke in den einzelnen Räumen zeugen von der Pracht und dem Reichtum vergangener Tage.

Es gibt auch noch eine Art Schatzkammer, wo Schmuck und Kleidung ausgestellt werden. Die filigranen Arbeiten sind wirklich schön.

Wenn gerade einmal keine Menschen in den Zimmern sind und Du dann das alte knarzige Grammophon hörst, dann hast Du für einen Augenblick das Gefühl, in den 1920ern zu sein.
Im ersten Stock fand ich den Ausblick in den Innenhof einfach nur schön.

Der Besuch ist eine kleine Zeitreise, die Dur Dir nicht entgehen lassen solltest.

3. Clan Jetties

Wenn Du die große Straße nach dem Bild mit den radelnden Kindern überquerst, dann kommst Du recht schnell zu den Clan Jetties.

Das ist eine kleine alte chinesische Enklave und die Menschen wohnen in Holzhütten auf dem Pier. Die meisten Häuser stehen offen und so bekommst Du einen kleinen Einblick in den Alltag und wie die Menschen wohnen. Dazwischen sind kleine Shops mit den üblichen Souvenirs aber auch der ein oder andere Künstler hat dort sein Atelier.

Ich muss ehrlich sagen, ich bin da etwas gespalten. Auf der einen Seite fand ich es interessant, so einen Blick in das Wohnzimmer zu werfen, aber auf der anderen Seite hat es durchaus etwas von einem Zoo, zumal oft Gitter vor den Eingängen sind. Ob die schon immer dort waren oder erst wegen aufdringlicher Touristen, keine Ahnung…

4. Khoo Kongsi

Als die Chinesen nach Malaysia kamen, bauten sie Klanhäuser und Khoo Kongsi gehört zu den prächtigsten.

Es soll zu verschwenderisch gewesen sein, so dass der Zorn der Götter es in einem Feuer zerstört hat. Das heutige Gebäude wurde Anfang des letzten Jahrhunderts gebaut und macht auch ziemlich Eindruck.

Vor allem die Schnitzereien sind unglaublich detailreich und Du kannst viel Zeit damit verbringen, die verschlungenen Drachen und mythischen Gestalten zu entwirren.

5. Little India

In Little India tauchst Du in eine ganz eigene Welt ein und fühlst Dich ein wenig wie in Indien selbst. Du hörst die typische Bollywood-Musik, die Frauen tragen farbenprächtige Saris und Dir steigt der Duft von Räucherstäbchen in die Nase.

Ich konnte zumindest nicht widerstehen und habe mir auch einiges an Räucherkram gekauft. Das leckere indische Essen war für mich eine höchst willkommene Abwechslung und dann zum Abschluss eine frische Kokosnuss, herrlich.

Der bekannte Mahamariamman-Tempel wurde gerade renoviert, als ich dort war (Oktober 2015) und die ganzen Götterfiguren waren unter einer Plane verborgen. Schade, aber vielleicht hast Du mehr Glück.

Little India ist nicht besonders groß, aber ein kleiner Abstecher lohnt sich und zeigt wieder einmal, wie multi-kulti und tolerant Malaysia ist, denn nicht allzu weit weg ist eine Kirche, mehrere chinesische Tempel und die große Kapitan Keling Moschee.

6. Koloniales Viertel

Wie Du Dir sicher denken kannst, sind hier die meisten kolonialen Gebäude.

Die Straßen sind breiter, alles ist großzügiger angelegt und Du kannst an der Esplanade entlangbummeln.

Die City Hall und Town Hall sind schöne Beispiele der britischen Architektur und leuchten geradezu in Weiß und gelb, auf jeden Fall einen Blick wert.

Das Fort Cornwallis kannst Du Dir meiner Meinung nach sparen, denn Du siehst nicht viel mehr als ein paar Kanonen und Mauerreste. Ich habe durch den Eingang geschaut und für mich beschlossen, mir den teuren Eintritt zu sparen.

Das Pinang Perankan Manison kostet genauso viel, hat aber deutlich mehr zu bieten, wenn Du nicht gerade auf alte britische Militäranlagen stehst.

7. Umgebung von Georgetown

Von Georgetown kannst Du mit dem Bus ganz unkompliziert viele Tages- oder Halbtagesausflüge machen. Ich habe mir den Nationalpark mit dem Monkey Beach und den chinesischen Kek Lok Si Tempel angeschaut.

Der Penang Hill mit einer tollen Aussicht wäre auch theoretisch machbar gewesen, aber während meines Aufenthalts war aufgrund der mangelnden Sicht durch Haze nicht daran zu denken.

Du kannst Dir noch weitere Tempel anschauen, z.B. den Wat Chayamangkalaram im thailändischen Stil oder den Dharmikarama Tempel im burmesischen Stil.

An der riesigen State Mosque fährst Du vorbei, wenn Du mit dem Bus zum Kek Lok Si-Tempel fährst.

Auf dem Weg zum Monkey Beach kannst Du auch am Tropical Spice Garden aussteigen und in einem Rundgang sehen, wie die Gewürze, die Du vielleicht täglich benutzt, wachsen und vor ihrer Verarbeitung aussehen.

Und jetzt Du! Hast Du noch clevere Packtipps? Dann schreib sie doch in die Kommentare! Ich freue mich über Deine Anmerkungen und Tipps.
Und denke daran – die meisten Grenzen gibt es nur im Kopf!
 
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