{Offenlegung: Meine Reise wurde Tallink Silja unterstützt. Vielen Dank dafür! Auf meinen Bericht hat das keinen Einfluss und mir wurden auch keine Vorgaben hinsichtlich des Inhalts gemacht.
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Vor etwa einem Jahr schipperte ich mit einem Schiff in Indonesien von Lombok nach Flores.

Dieses Jahr war ich wieder auf dem Meer unterwegs, von Stockholm nach Tallinn und von Riga wieder zurück nach Stockholm. Ich muss sagen, da lagen Welten dazwischen und bei einer Wiederholung würde ich die nordische Variante mit Tallink Silja* wählen.

Nach einer kurzen Nacht und einem schönen Tag in Stockholm (ok, das Wetter hätte besser sein können…) habe ich im Värtahamnen in Stockholm eingecheckt.

Das Terminal Värtahamnen ist teilweise noch voraussichtlich bis Ende 2016 im Aufbau und Du solltest wirklich genau darauf achten, von welchem Hafen Dein Schiff ablegt. Mit den ganzen Baustellen (Stand August 2016) läufst Du schon eine ganze Weile von Frihamnen nach Värtahamnen, wenn Du Google glaubst, dass nach Värtahamnen kein Bus geht. Tut er, habe ich selbst gesehen, leider nur zu spät. Plane also entsprechend Zeit ein und informiere Dich vorab, von welchem Terminal Du ablegst und vor allem wie Du hinkommst.

Sobald Du im Terminal bist, kannst Du auch ähnlich wie im Flughafen an einem Automaten mit Deiner Buchungsnummer einchecken. Die Karte ist gleichzeitig Dein Kabinenschlüssel und Du siehst auch darauf, zu welchen Essenszeiten Du eingeteilt bist.

Wenn Du in Riga im Tallink Hotel* übernachtest, dann kannst Du dort auch an einem Automaten einchecken. Da sparst Du einiges an Zeit, denn das Terminal in Riga ist nicht so groß und wenn gerade Andrang herrscht, ist es nicht soo prickelnd.

Von Stockholm nach Tallinn ging es mit der Victoria I, von Riga nach Stockholm mit der Isabelle.

Die Orientierung auf dem Schiff ist eigentlich auch ganz einfach: Die erste Ziffer Deiner Karte ist das Deck und die Kabinen sind dann aus geschildert.

Die Kabine auf der Victoria war etwas komfortabler und hatte auch einen Fernseher, die auf der Isabelle war dafür besser mit den klappbaren Betten gelöst. Das hatte den Vorteil, dass ich einfach mehr Platz und auch eine Ablagefläche für meinen Osprey* hatte.

Beide Kabinen hatten ein Bad und WC sowie ein Fenster. Das fand ich toll und konnte auch beim Arbeiten aufs Meer schauen.
Auf der Isabelle hatte ich keinen Fernseher, aber das hat mich nicht gestört, denn ich hatte genug zu tun und auch natürlich meinen Kindle mit.

Beide Schiffe haben ein Sonnendeck. Von dort aus ist der Blick natürlich toll. Gerade beim Ablegen und beim Anlegen gibt es viel zu sehen.

Die Fahrt an den unzähligen kleinen Inseln in Schweden ist auch einfach toll, bis das Schiff das offene Meer erreicht. Rote Häuser inmitten von Wäldern wie aus einem Astrid Lindgren-Roman, kleine kahlen Inseln mit ein paar widerspenstigen Bäumen und wenn Du mehr Glück hast als ich, dann wird Dir hoffentlich ein toller Sonnenuntergang vergönnt sein.

Auf beiden Schiffen gibt es neben dem Buffetrestaurant auch ein A la Carte-Restaurant, Bars, einen Pub und einen Schnellimbiss, in dem man den kleinen Hunger stillen kann, bis es Abendessen gibt. Zu dem wirst Du eingeteilt und die Zeiten stehen auf Deinem Ticket.

Auf jeden Fall solltest Du Dir für das Abendessen vorab einen Tisch reservieren. Das habe ich bei der ersten Passage versäumt und es war dann etwas umständlich, bis ich dann tatsächlich zum Essen kam. Bei der Rückreise war ich dann schlauer und habe mir gleich den Tisch reserviert.
Für das Frühstück brauchst Du es nicht und da ist es auch etwas entspannter, was die Zeiten angeht.

Das Buffet war auf beiden Passagen wirklich lecker, Säfte und Bier waren auch inklusive und die Auswahl riesig.
Egal, ob nordisch, Pasta oder asiatisch, da war wirklich für jeden Geschmack etwas geboten.
Vom Nachtischbuffet spreche ich mal lieber nicht, das war sündhaft gut!

Für den Absacker bietet sich dann die Bar an, in der es Live-Musik gibt oder die Showbühnen. Das Programm wechselt, aber ich fand die Mädels mit den Cocktailflaschen gar nicht schlecht. Es spielen auch Bands, so dass Du auch tanzen oder in den Discos Party machen kannst. Auf der Isabelle gab es Bingo und eine Lotterie, aber auf beiden Schiffen kannst Du auch Fortuna bei Roulette,  Black Jack oder an Spielautomaten herausfordern.

Shoppen kannst Du natürlich auch und das Angebot ist vor allem auf die skandinavische, baltische und russische Klientel ausgerichtet. Es gibt also steuerfreien Alkohol in Massen, aber auch Schokolade, Zigaretten und Kosmetik, ähnlich wie auf dem Flughafen.

Steuerfrei hin oder her, für uns lohnen sich generell die Preise nicht.
Eine Ausnahme habe ich gesehen und zugeschlagen: der estnische Rum-Likör Vana Tallinn* ist wirklich günstig zu haben. In Tallinn selbst hat er fast das Doppelte im Supermarkt gekostet.

Vergiss nicht den Wecker zu stellen, denn das Schiff legt um 10:00 in Tallinn und 10:30 in Stockholm an. Davor willst Du ja schließlich das leckere Frühstücksbuffet in aller Ruhe genießen.

Die Essenszeiten meinen übrigens die lokalen Zeiten. Das Abendessen ist also in der Zeit des Ortes, von dem Du ablegst und das Frühstück zu der Zeit des Ortes, an dem Du anlegst. Ich hatte eine Stunde Zeitverschiebung und das musste ich natürlich berücksichtigen.

Das WLAN war in meinen Kabinen etwas schwach auf der Brust, besser war es in den Gängen und in den oberen Decks. Wenn Du online gehen willst, dann kann es also helfen, weiter nach oben zu gehen.

Fast hätte ich es vergessen: Die Kleiderfrage. Bestimmt hast Du auch so die Traumschiff-Bilder im Kopf oder dass es auf Kreuzfahrten nobel und edel zugeht, auch was den Dresscode angeht. Nun, auf den beiden Schiffen war es sehr entspannt. Normale Kleidung war völlig ok für das Buffet-Restaurant. Bei den A-la-Carte-Restaurants war es schon etwas vornehmer, aber auch nicht überdimensioniert. Du kannst also das kleine Schwarze ruhig Daheim lassen, wenn es nicht noch mehr Anlässe gibt, es zu tragen.

Diese Mini-Kreuzfahrt mit Tallink* war auf jeden Fall komfortabler und gemütlicher als meine in Indonesien. Die beiden Passagen waren sehr entspannt und haben durchaus Lust auf mehr gemacht.

Und jetzt Du: Welche Erfahrungen hast Du schon mit Kreuzfahrten gemacht? Wäre das etwas für Dich?
Bevor ich es vergesse, denke daran, dass Deine Grenzen nur im Kopf existieren.
 
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