Zurück aus dem Dschungel

Zurück in der Zivilisation gab es für uns nur eines: Ab zur nächsten Wäscherei und die verschlammten Klamotten waschen lassen. Für die nächsten Tage haben wir (die 3 Israelis, Natalie und ich) uns einen Jeep gemietet, um die nähere und weitere Umgebung zu erkunden. Nach den beiden anstrengenden Tagen fingen wir ganz bescheiden mit Wat Doi Suthep an, einer Tempelanlage 16 Km von Chaing Mai auf einem Berg gelegen. Nachdem wir schon im Dschungel genug gewandert sind, haben wir uns spontan entschlossen, NICHT die 290 Stufen zu erklimmen, sondern die freundliche Zahnradbahn zu benutzen.

Die Anlage mit dem goldenen Chedi, der Buddha-Reliquien enthält, ist auf jeden Fall sehenswert. Entspannend ging es dann weiter zu einer Orchideen-Farm (davon gibt es in Thailand recht viele, denn die Orchidee ist quasi die Nationalblume und auch das Symbol für die Airline Thai-Air). Wasserfälle, Blumen, Schmetterlinge, es war so richtig schön erholsam. Nach dem geruhsamen Tag machten wir uns auf den Weg zum Goldenen Dreieck.

Nach einer Fahrt durch wunderschöne Landschaften, Berge, Reisfelder im Sonnenschein, kleine Dörfer, kamen wir in Mae Sai an, der nördlichsten Stadt Thailands. Eine Brücke verbindet Thailand und Myanmar, das ehemalige Burma. Für Thais und Burmesen war damals der kleine Grenzverkehr möglich, für uns Touristen nicht. Inzwischen sollen auch Ausländer die Grenze überschreiten dürfen, aber das kann sich immer wieder ändern. Fragt einfach nach, wenn Ihr vor Ort seid. Am nächsten Tag machten wir uns wieder auf den Rückweg nach Chaing Mai, aber das auf ganz verschlungenen Pfaden, denn wir wollten natürlich auch das Goldene Dreieck sehen.

Der Name kommt natürlich erst einmal vom Drei-Länder-Eck Thailand, Burma und Laos. Golden deshalb, weil hier in der Ecke wohl mehr als 3/4 des Weltopiums produziert werden. Aber keine Angst, wenn Ihr hier auf eigene Faust herumfahrt. Die (denke mal gut bewachten) Mohnfelder sind nicht gerade in Sichtweite der Straße und so besteht eingentlich keine Gefahr, in irgendwelche Drogengeschichten verwickelt zu werden, wenn man es nicht gerade darauf anlegt

Achtung: lasst bloß die Finger von Magic Mushrooms, Opiumpfeifen und anderen Drogen!! Die Polizei geht verstärkt gegen Traveller vor und wenn ihr wirklich erwischt werdet, dann kann Euch nur viel Geld vor dem Knast retten und die thailändischen Gefängnisse sind nicht gerade für ihre komfortablen Einzelzimmer bekannt. Bei Heroinmissbrauch kann sogar die Todesstrafe drohen, aber schon bei Cannabis können drakonische Strafen verhängt werden.

Das Goldene Dreieck selbst war nicht wirklich spektakulär, zwei Flüsse fließen zusammen, der Mae Sai River in den Mekong, es könnte eigentlich überall sein, wenn nicht das Tor mit der Aufschrift „Golden Triangle“ darauf hinweisen würde.

Im Nordwesten Thailands

Nach diesem Ausflug trennten sich unsere Wege, die Israelis fuhren zurück nach Bangkok, Natalie und ich mit dem Bus nach Mae Sariang. Die Busfahrt war recht abenteuerlich, enge Kurven und die Berge rauf und runter düsen, aber Nordthailand ist einfach wunderschön und Mae Sariang war damals ein kleines Paradies, das noch kaum von Touristen entdeckt war. Ein kleiner friedlicher Ort, mitten in den Bergen, von Reisfeldern umgeben. Da kann sogar ein tropischer Regenschauer lauschig sein, wenn man auf einer Veranda (überdacht!) sitzt und seinen Ananassaft genießt. Die Tempelanlagen sind im Nordwesten schon im burmesischen Stil gehalten, es gibt also auch hier einiges zu entdecken. Aber der Ort ist vor allem schön zum Relaxen.

Mae Hong Son, eine abgelegene Provinzhauptstadt mit Flughafen mitten in der Stadt, ist größer als Mae Sariang, aber immer noch recht gemütlich und gut für einige erholsame Tage. Am besten organisiert man sich eine Unterkunft direkt am Jongkam Lake und kann so die idyllische Lage zu jeder Tageszeit genießen und die Hauptsehenswürdigkeit hat man auch vor der Haustür.

Einige Tage in Mae Hong Son eignen sich aber auch gut dazu, einen kleinen Einblick in den Alltag der Thai zu erhalten. Märkte sind da stets ein lohnendes Ziel und sei es nur, um zu erfahren, was man so in zubereiteter Form isst und einige nette Fotos zu machen. Wer etwas empfindlich ist, sollte lieber nicht so genau hinschauen, wenn die aufgeschnittenen Frösche, die Riesenkäfer mit den zusammengebundenen Beinen, die Maden und Aale angeboten werden. Natalie und mir wurde übrigens auch mal ein Käfer-Dinner (und ich meine dabei nicht den Feinkost-Käfer aus München, der fast unbezahlbar ist) angeboten, aber wir hatten schon gegessen… Auch hier waren die Tempel nicht vor mir sicher, aber mir gefallen die buddhistischen Anlagen, die so friedlich sind. Es ist dort ganz anders als in den Kirchen hierzulande, da wird geratscht und gelacht. Auch wenn die Mönche sehr respektvoll behandelt werden, der Spaß kommt nicht zu kurz.

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