Auf der Nordinsel Richtung Art Deco
Die Überfahrt von Picton nach Wellington ist auch ein touristisches Highlight an sich. Zuerst fährt man durch die wunderschöne Landschaft des Marlborough Sound, bevor man die Cook Strait passiert und dann taucht am Horizont die Nordinsel mit Wellington auf. Ich habe am Hafen meinen neuen Wagen gleich in Empfang genommen und bin erst gar nicht nach Wellington gefahren. Ich wollte einfach mehr Zeit auf der Insel selbst und nicht in der Stadt verbringen, zumal ich auf der Nordinsel mit der Zeit noch knapper war als auf der Südinsel. Da ich schon recht müde war, beschloss ich, nicht in einem Rutsch nach Napier zu fahre, sondern in Masterton zu übernachten. Frisch ausgeruht ging es dann am nächsten Tag weiter.
Napier und die Zwillingsstadt Hastings sind einmalig, denn die Stadtkerne sind im Art Deco-Stil erbaut. Selbst der McDonald´s fällt da nicht aus dem Rahmen 😉 Die beiden Städte waren jedoch nicht von Anfang an in diesem Stil erbaut. 1931 zerstörte ein Erdbeben der Stärke 7,9 auf der Richterskala beide Städte und über 250 Menschen kamen dabei ums Leben. Wenn man sich die Bilder aus dieser Zeit anschaut, dann wird man zwangsläufig an die zerbombten Städte aus dem Zweiten Weltkrieg erinnert. Im Museum kann man sich auch Dokumentationen von Zeitzeugen anhören und -schauen, um einen bewegenden Eindruck von dieser Katastrophe zu bekommen. Aber die Kiwis schauten nach vorne und es dauerte nicht lange, da wurden beide Städte wieder aufgebaut und es wuchsen zwei einzigartige Städte aus den Trümmern. Mir persönlich hat Napier besser gefallen als Hastings, die Häuser fand ich schöner als in Hastings und die Stadt an sich auch angenehmer, direkt am Meer gelegen und mit vielen Straßencafes und einer kleinen Fußgängerzone.
Einmal aus dem Flieger springen – sooooo geil!
Von der Küste fuhr ich ins Landesinnere nach Taupo und damit in das Gebiet, das vulkanisch noch sehr aktiv ist. Die Craters of the moon machen ihrem Namen alle Ehre und es dampft und brodelt aus dem Erdinneren. Da wird einem bewusst, dass die Erdkruste, auf der wir so herumlaufen, doch nicht sooo dick ist und die Naturgewalt allgegenwärtig ist, auch wenn wir es in Deutschland nicht so hautnah mitbekommen wie die Menschen hier.
Der Lake Taupo ist der größte See Neuseelands und mit seiner wunderbaren Lage, umgeben von erloschenen (??) Vulkanen, genau der richtige Ort, um einen Tandemsprung zu wagen. Ich persönlich kann diesen Adrenalinkick jedem uneingeschränkt empfehlen, auch wenn mir beim Aufstieg des Flugzeugs ziemlich flau war. Da ich als erste gesprungen bin, saß ich auch direkt an der Tür, einer Rolltür aus durchsichtigem Plastik, und sah, wie alles kleiner wurde, selbst der riesige See. Es dauerte nicht lange, dann war die Höhe von 12.000 Fuß erreicht, die Tür wurde hochgeschoben und da saß ich nun am Rand des Fliegers. Bevor ich mich überhaupt entscheiden konnte, ob ich in dieser Höhe friere oder nicht, da fiel ich schon im freien Fall. 45 Sekunden lang, aber mir kam das viel kürzer vor. Und mit zweimaligen Panoramablick von 360 Grad war es einmalig. Leider vergeht die Zeit viel zu schnell, bevor der Tandem Master den Fallschirm öffnet. Und das langsame Heruntergleiten, das selbst noch einmal 4-5 Minuten dauert, vergeht ebenfalls viel zu kurz. Und wieder auf dem Boden konnte ich es kaum fassen, dass ich es doch getan habe. Den ganzen Tag lief ich mit einem Hochgefühl durch die Gegend, das sich kaum beschreiben lässt. Einfach selbst ausprobieren!! Es lohnt sich!
Thermalgebiete um Rotorua
Das Zentrum der Nordinsel ist von geothermischen Gebieten übersät und als ich wieder völlig auf dem Boden der Tatsachen gelandet bin, ging´s weiter nach Rotorua. In der Umgebung gibt es einiges an Thermalgebieten. So kann man sich das doch recht touristische Waiotapu („Geothermic Wonderland“) mit dem täglich um 10 Uhr ausbrechenden Lady Knox Geysir und dem Champagne Pool anschauen.
Hell´s Gate oder Orakei Korako sind weitere Thermalgebiete, wobei mir persönlich letztere am besten gefallen hat. Es waren kaum Leute da, die Lage am See war einfach schön und die Terrassen waren sehr bunt durch die einzelnen Mineralien gefärbt. Wer sich für die Maoris und deren Leben interessiert, kann in Whakarewarewa sich erst eine Tanzshow anschauen (hat mir besser als die im Museum in Auckland gefallen) und dann eine Führung durch das Dorf mitmachen. An sich ist das eine prima Sache und auch sehr interessant zu sehen, wie die Maoris heute leben und auch mit den heißen Quellen und Schlammlöchern. Man weiß da nie, ob am nächsten Tag das Haus noch steht… Mir kam es jedoch ein bisschen wie Zoo vor, denn man läuft durch eine kleine Häuseransammlung, die noch ganz normal bewohnt ist. Klar eine Stadtbesichtigung ist im Prinzip auch nichts anderes, aber eben einige Dimensionen größer und in diesem Dorf lebt eben eine Minderheit und präsentiert sich. Ich habe mich zumindest nicht so besonders wohl gefühlt, obwohl es eigentlich interessant war.
Hallo, ich möchte Dich dabei unterstützen, JA zu Dir zu sagen und Deine Träume in die Tat umzusetzen. Und weil Reisen mein Traum ist, nimmt das einen großen Teil meines Blogs ein, aber ich schreibe auch über Themen, die Dich persönlich weiterbringen.
Wenn Du von mir direkt unterstützt werden möchtest, dann melde Dich bei mir.
Die Führung durch den Ort hat mir ganz gut gefallen, ich hatte vorher eben genau diese Befürchtung, dass ich mir wie „im Zoo“ vorkomme. Aber unser Guide hat alles so voller Stolz hergezeigt, dass ich mich gar nicht so unwohl gefühlt habe. Vor allem dann bei der Tanzvorstellung hatten alle viel Spaß daran ihre Kultur und Brauchtümer herzuzeigen.
Ja, vor allem den Kriegstanz fand ich beeindruckend. Die Ladies mit ihren Pompons hatten dagegen was von Südsee.
Liebe Grüsse,
Ivana