Auf meiner einwöchigen Reise nach Shanghai und Umgebung habe ich unglaublich viel gesehen und erlebt. Manches davon hat mich positiv überrascht, denn ich hatte damit nicht gerechnet.

Ich habe nicht damit gerechnet, dass die Städte so sauber sind. Überall habe ich Männer und Frauen in knallorangenen Uniformen und Reisigbesen gesehen, die gekehrt haben oder den Müll aufgesammelt haben.

Ich fand auch die Städte erstaunlich grün. Selbst an den Pfeilern der Stadtautobahn schlängelten sich Grünpflanzen nach oben und viele Straßenmitten waren bepflanzt.

Und dann waren auch noch die Tempel, die zwar teilweise reine Sehenswürdigkeiten waren, aber in manchen leben Mönche, auch wenn der Staat kommunistisch ist.

Der Tempel des Jade Buddha in Shanghai ist so ein lebendiges Kloster mit etwa 70 Mönchen, nicht nur eine Touristenattraktion.

Wenn du schon andere Tempelanlagen in Asien besucht hast, dann wirst du vielleicht im ersten Moment ein wenig enttäuscht sein, denn allein von der Fläche her kann dieser Tempel nicht mit einem Wat Phra Keo oder einem Wat Arun in Bangkok mithalten. Er ist bei weitem auch nicht so prachtvoll wie die Shwedagon Pagode in Yangon, aber er erschien mir wie eine kleine Insel des Friedens und der Spiritualität im hektischen Treiben der Megacity Shanghai, die mit ihren 23-25 Millionen Einwohnern die größte Stadt Chinas ist.

Der Tempel wurde im Jahre 1882 gegründet, 1911 während der Revolution zerstört und 1918 an der gleichen Stelle wieder aufgebaut.

Er ist von einer Mauer umgeben und leider war er auch zur Zeit meines Besuches (Ende September 2017) auch eine ziemliche Baustelle. Das hat aber weder die Mönche noch die Betenden nicht wirklich gestört.

Bevor du zu den beiden Hallen mit den Jade Buddhas kommst, gehst du unter überdachten Gängen an einigen Schreinen vorbei. In ihnen befinden sich große goldene Statuen und die Himmelswächter, die du in jedem chinesischen Tempel findest.

Die beiden Jade-Buddhas sind aus weißer Jade und stammen aus Burma, dem heutigen Mynanmar. Die wichtigere der beiden Statuen ist der sitzende Buddha, der 1,95 Meter hoch ist und etwa 3 Tonnen wiegt. Den kann ich dir leider nicht zeigen, denn da war das Fotografieren verboten.

Im Gebäude daneben ist ein 95 Zentimeter langer liegender Buddha aus Jade. Den kannst du fast übersehen, denn er teilt sich den Raum mit einer weiteren Statue in der gleichen Pose. Diese Figur ist jedoch deutlich jünger und stammt aus Singapur.

Wie es sich gehört werden vor allen Statuen, aber besonders vor den beiden Jade-Buddhas Opfer in Form von Blumen, Obst und Räucherstäbchen gebracht.

Trotz des strömenden Regens war die Stimmung in diesem Tempel irgendwie sonnig. Das mag zum einen an der vielen goldenen Farbe liegen und zum anderen auch an der buddhistischen Gelassenheit.

In jedem Fall kann ich dir den Besuch dieses Tempels nur ans Herz legen, wenn du in Shanghai bist.

Organisatorisches:

Du kannst den Tempel in der Regel täglich zwischen 08:00 und 16:30 besuchen und er kostet Eintritt. Er finanziert sich durch die Eintrittsgelder und Spenden.

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist er auch ganz gut zu erreichen. Du kommst mit der Metro Linie 7 (Station: Changshou Lu) oder mit den Buslinien 19, 206 oder 738 (Station: Jiangning Lu/Anyuan) hin.

Wenn du die Metro nutzt, dann nimm den Ausgang Nr. 5, folge der Straße und gehe dann rechts bis zur Jiangning Rd. Dann lauf weiter bis zur Anyuan Rd und bieg noch einmal rechts ab.

Und jetzt du: Warst du schon einmal in Shanghai? Reizt es dich, dort hin zu fahren? Ich freue mich auf deinen Kommentar!

*Hinweis: Mein Aufenthalt in Shanghai wurde teilweise vom Fremdenverkehrsamt der Volksrepublik China unterstützt. Vielen Dank dafür.

 
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