Für meine Woche an der Algarve habe ich mich in Lagos einquartiert und das war auch genau die richtige Wahl, um den Süden Portugals zu erobern. Warum? Das verrate ich Dir:

1. Lagos selbst

Die Stadt ist nicht zu groß und nicht zu klein, hat also alles, was man zum Überleben braucht und noch einiges mehr.

Für Kulturfans gibt es eine nette Altstadt mit mehreren Kirchen und einem Museum. Der dunkle Fleck in der Historie der Stadt ist der Sklavenmarkt, denn von Lagos in Afrika (na, klingelt da was… Lagos… Afrika…größte Stadt in Nigeria…) wurden viele Sklaven nach Lagos in Portugal verschleppt, um von hier aus weiterverkauft zu werden.

Die Mauer um die Altstadt ist noch gut erhalten und Du kannst schön bummeln gehen. Die meisten Restaurants und Bars befinden sich hier genauso wie kleine Läden, die die typische Keramik verkaufen.
Einige Häuserfassaden sind gekachelt und wiederum an einigen Mauern gibt es Streetart zu bewundern. Tradition trifft hier auf Moderne und beide passen gut zusammen.

Setze Dich einfach in ein Cafe, trink einen Galao (Milchkaffee) und genieße dazu eine Pastel del Nata, ein Blätterteigtörtchen mit Vanillepuddingfüllung. Beobachte die vorbeiflanierenden Menschen und genieße den Tag.

Überhaupt,… die Pastelarias, die haben so leckere Sachen, die reinen Sünden. Schlank wird man da nicht, aber die Kuchen schmecken einfach unglaublich lecker. Schokokuchen, teilweise mit flüssigem Kern oder mit Profiterol oben drauf. Pastelarias gibt es überall und schau einfach rein, probiere, was Dich anlacht und lass es Dir schmecken. Die Portugiesen können wirklich leckere Kuchen zaubern.

Viele Cafes und Restaurants haben auch WiFi, wenn Du unbedingt die Bilder der süßen Leckereien posten willst.

2. Traumhafte Buchten in der Nähe

In Lagos selbst gibt es die Praia da Batata direkt neben der Forte da Bandeira. Dieser kleine Strand ist schon einmal eine schöne Einstimmung auf die spektakulären Buchten in der Nähe der Stadt.

In unmittelbarer Nähe von Lagos gibt es noch weitere Strände, meine Favoriten waren diese drei : Praia Dona Ana, Praia do Camilo und eigentlich kein Strand, aber landschaftlich ein Traum – der Ponta da Piedade mit den vielen Grotten, Felsbögen und türkis leuchtendem Wasser.

Von hier aus kannst Du auch Bootstouren zu den Grotten und Stränden machen, aber im Winter ist der Betrieb sehr reduziert oder fällt ganz aus. Ich hatte im Februar Pech. Als ich dort war, schienen keine Boote zu gehen. Vielleicht war ich auch nur zu spät am Nachmittag dran. Versuche es in jedem Fall und allein die Ausblicke sind es wert, die Treppe bis zum Meer herunterzulaufen.

Um bis zur Ponta da Piedade zu kommen läufst Du schon ein gutes Stück, etwa eine gute halbe Stunde von der Praia da Batata, es sind knapp 3 Kilometer. Einfacher ist es, wenn Du ein Fahrrad oder einen Mietwagen hast.

Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie voll die kleinen Buchten im Sommer sein müssen. Im Winter hast Du den Vorteil, dass Du sie Dir eigentlich nur mit den Möwen teilst. Dafür kann der Wind gut blasen und Dich auch ab und an ein Regenschauer erwischen.

3. Perfekt für Ausflüge ins Umland

Egal, ob Du an den südwestlichsten Zipfel Europas willst, an die raue und schöne Atlantikküste, zu den Steinzeitgräbern im Hinterland oder zum Shoppen nach Portimao, alles ist nur ca. 30-40 Kilometer weit weg.

Im Hinterland um Monchique kannst Du schöne Wanderungen durch die Korkeichenwälder unternehmen, kleine Dörfer erkunden oder mit dem Rad die Seitenstraßen erkunden.

Selbst in den Osten der Algarve fährst Du nicht wirklich lang, so dass Du eigentlich von Lagos aus alles erkunden kannst. Das hat den großen Vorteil, dass Du Dich in Deiner Unterkunft heimisch niederlassen kannst und nicht immer umziehen musst.

Abends hast Du in der Altstadt auch eine große Auswahl an Restaurants, so dass es Dir auch kulinarisch gesehen nicht langweilig wird.

Wenn Dir die ca. 110 Kilometer nach Tavira im Osten zu lang für einen Tagesausflug sind, dann kannst Du Deinen Aufenthalt natürlich auch unterteilen.

Aber ich würde entweder Lagos oder das kleine, 4 Kilometer entfernte, Luz in jedem Fall als Basis für einige Tage empfehlen. In Luz gibt es auch einen schönen Strand, an dem Du spazieren gehen kannst. Dort haben mich besonders die unglaublich bunten Felsen beeindruckt.

Nach Lissabon sind es knapp 300 Kilometer, das ist dann schon eine Ecke und für eine Tagestour für mein Empfinden zu weit.

Übrigens ist es auch nicht weit zum Flughafen von Faro, nämlich etwa 85 Kilometer.

Und jetzt Du: Kennst Du Lagos? Hast Du spezielle Tipps für die Stadt und die Umgebung? Dann freue ich mich auf Deinen Kommentar. Wenn Du jetzt Lust bekommen hast, die Algarve zu entdecken, dann schreib mir doch auch ein paar Zeilen. Was zieht Dich besonders an?
Bevor ich es vergesse, denke daran, dass Deine Grenzen nur im Kopf existieren.
 
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