Im Anschluss an die Tour durch Indonesien war ich im Mai 1994 für 10 Tage in Australien unterwegs. Viel zu kurz, aber eigentlich hatte ich das auch nicht geplant, sondern wollte nur nach Fernost. Eine Buchung bei Qantas und viele im Preise enthaltene Inlandsflüge machten es möglich. Am frühen Morgen landete ich von Bali kommend im Land der Känguruhs und Koalas in Darwin. Die Sonne ging gerade auf und irgendwie ist das Licht schon anders als in Europa. Aber in Australien ist ja vieles anders und vieles größer als bei uns. Auf alle Fälle haben die Aussis jede Menge Platz und während ich dachte, das Taxi fährt noch auf einer Zubringerstraße nach Darwin, befand ich mich schon mitten in der Stadt. Wenn man aus Indonesien kommt, ist Australien doch eine Klasse teurer und deshalb habe ich dort immer in Mehrbettzimmern geschlafen.

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Auf den Spuren von Crocodile Dundee

Auf Bali habe ich mich mit Freunden getroffen und zusammen wollten wir uns den Kakadu-Nationalpark und Cairns anschauen. Die Tour im Park dauerte 3 Tage und war einfach klasse. Jeder, der Crocodile Dundee gesehen hat, weiß ja, wie es in dem Park aussieht. Weites Land, uralte Aborigine-Malereien, lange Fahrten durch das Outback und auch wenn man die Fenster im Jeep geschlossen hält, am Ende des Tages ist man doch von dem roten Sand bedeckt.

Überall sind riesige Termitenhügel und wenn man Glück hat und einen Guide mit Adleraugen, dann sieht man auch schon mal eine Kragenechse oder Wildpferde. Am Ende der beiden Tage oder auch mal zwischendurch hatten wir immer die Möglichkeit, in einem See den roten Staub abzuwaschen und es war doch beruhigen zu hören, dass es dort ab und an mal Krokodile gibt, aber nur Süßwasser-Krokodile, die keinem was tun… angeblich. Wenn ich das vorher gewusst hätte..

alligatorschildAbends kam dann die wirkliche Outback-Romantik auf, Lagerfeuer, gegrilltes totes Tier (Krokodil, Känguruh oder doch so was normales wie Schwein oder Rind?) und nach ein paar Dosen Victoria Bitter konnte ich sogar dem Digeridoo ein paar Töne entlocken. Eine Bootsfahrt auf dem Yellow River kann ich übrigens auch nur empfehlen, denn mit ein wenig Glück sieht man Leguane, alle möglichen Vögel und natürlich auch Salzwasserkrokodile, die trotz ihren Namens auch im Süßwasser leben und dem Menschen durchaus gefährlich werden können. Also die Badeverbotsschilder an machen Ufern besser nicht ignorieren!

Schnorcheln am Great Barrier Reef

Von Darwin ging´s weiter nach Cairns. Der Hauptgrund, um dorthin zu fahren, ist natürlich das Great Barrier Reef. Wir haben uns mangels Tauchschein auf das Schnorcheln beschränkt, aber schon das ist ein Erlebnis. Es ist ja ganz nett, sich diese farbenprächtigen Unterwasserwelten im Fernsehen anzuschauen, aber live ist doch eben live! Und wenn man sich plötzlich inmitten eines Fischschwarms befindet oder in Sichtweite eine Seeschlange an einem vorbeischwimmt, dann sind das schon beeindruckende Erlebnisse.

Im roten Herz Australiens

Nach dem Schnorchelausflug trennten sich vorläufig unsere Wege (wir wollten uns noch in Hong Kong treffen) und ich flog weiter zum Ayers Rock.

olgasDa mein Flug ziemlich früh ging, habe ich am Flughafen geschlafen, schön unter Videoüberwachung der Flughafensicherheit. Aber dafür hatte ich ein Terminal ganz für mich allein und habe wenigstens den Abflug nicht verschlafen. Uluru, wie ihn die Aborigines nennen, ist der zweitgrößte Monolith der Welt und schon im Anflug beeindruckend. In der Nähe ist ein Ressort mit Hotels in allen möglichen Preisklassen. Von da aus gibt es einige Rundwege mit mehreren Aussichtspunkten auf den berühmten Felsen. Ich habe mir dann einen besonders schönen Spot für das Schauspiel des Sonnenaufgangs ausgesucht, bevor ich so richtig schön nach Pauschaltouristen-Art in einen Bus stieg, um zu den Olgas, einer Felsenformation, zu fahren und dann im Anschluss zu DEM Aussichtspunkt, an dem sich wohl alle Touristen treffen, um den Sonnenuntergang zu bestaunen.

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Klar, dass sich dort die vielen Menschen auf die Füße treten, aber das Naturschauspiel entschädigt einen dafür. Die Sonne geht unter und der Uluru ändert seine Farbe. bis es nur noch ein dunkler Fels mitten im Outback ist. Der Sonnenaufgang, den ich mir am nächsten Morgen anschaute, war nicht minder eindrucksvoll und außer ein paar Dingos, die irgendwo da draußen heulten, hatte ich keine Gesellschaft. Nur ich, die Wüste und der neu erwachende Tag. Und das Tolle an diesem Aussichtspunkt war, dass ich den Sonnenaufgang sowohl mit Ayers Rock als auch mit den Olgas bestaunen konnte. Es war einfach grandios. Und lausig kalt. Während es in Deutschland immer wärmer wurde, war es in Australien Frühherbst und wenn man da in aller Frühe unterwegs ist, da kann man schon gut durchfrieren.

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Sydney – tolle Stadt am Meer

Nach einem wärmenden Tee und einem Frühstück ging es weiter nach Sydney. Mit einem besonderen Touristenticket kann man sich dort alle Sehenswürdigkeiten anschauen und mit dem Bus die Stadt erkunden. Die besonderen Highlights sind natürlich die Oper und die Hafenbrücke. Auf die Oper hat man übrigens vom Zoo aus einen tollen Blick. Da ich im Outback keine Känguruhs oder Koalas gesehen habe, wollte ich Australien nicht ohne einen Blick auf diese Wahrzeichen verlassen. Außerdem ist ein Besuch in diesem Zoopark auch eine angenehme Abwechslung, wenn man genug vom Beton hat.

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In Sydney kann man gut einige Tage zubringen, denn es ist eine angenehme Stadt und auch die Menschen sind dort, wie überhaupt in Australien sehr nett und hilfsbereit. Vielleicht mal einen Blick ins Logbuch der „Bounty“ (ja genau die mit der Meuterei) werfen, im alten Hafenviertel spazierengehen (da gibt´s sogar deutsches Bier) oder eine Hafenrundfahrt machen.

Auf jeden Fall waren die paar Tage Australien viiiiel zu kurz und ich werde mit Sicherheit noch mal nach Australien kommen und vielleicht sehe ich ja dann die Känguruhs im Outback.

 
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