Unterwegs auf dem Feuergürtel von Java

Auf Straßen ging es dann weiter nach Sarangan. Die Straßen waren so steil, dass unser Fahrer dauernd bremsen musste und irgendwann roch es etwas verdächtig. Die Bremsen waren einfach heiß gelaufen und wir mussten erst einmal warten, bis sie sich abkühlen. Sarangan ist ein netter kleiner Ort an einem Vulkansee, nicht weiter spektakulär, aber man kann dort mal ruhig durchatmen und einen schönen Abend genießen.

Die Reise ging dann weiter zu einem der Highlights, dem Mt. Bromo. Leider kannte sich unser Fahrer in Ostjava nicht aus und so verfuhren wir uns. Das kostete ganz gut Zeit und da zumindest auf Java die Straßen nicht oder kaum beleuchtet sind und dennoch Menschen, Tiere und Fahrzeuge (bestenfalls mit Standlicht) unterwegs sind, war das schon recht abenteuerlich.

Spektakulärer Sonnenaufgang am Bromo

Und die Suche nach dem Hotel war auch nicht gerade einfach, da Iwan es nicht kannte und sich durchfragen musste. Unsere Unterkunft am Bromo war dann an sich recht nett eingerichtet, aber da sie recht weit oben (um die 2000 Meter hoch) gelegen war, war es auch frisch. Und wir Bösen wollten auch noch eine zusätzliche Decke, so was aber auch. Heizung gab es nicht und es war so kalt, dass die Fenster von innen nicht nur beschlagen waren, sondern das Wasser lief runter. Entsprechend muffig war das Zimmer auch, also nicht wirklich einladend.

Allzu lange mussten wir jedoch nicht leiden, denn um 3 Uhr morgens war die Nacht zu Ende. Eingepackt in alles, was wir an Schals, Pullis, Sweatshirts, warmen Trekkingsocken und relativ warmen Hosen dabei hatten und mit einer zusätzlichen Decke bewaffnet ging es dann mit einem Jeep los. Die Fahrt zum Aussichtspunkt dauerte etwa 1 Stunde und als wir dort ankamen, war schon auf der Zufahrtsstraße ein ziemlicher Mangel an Parkplätzen. OK, wir haben nicht damit gerechnet, die ersten zu sein, aber dass da schon so viel los war, das hat mich zumindest schon überrascht. Zum Aufwärmen gab es zunächst noch einen Ingwertee (scharfe Sache, sicher nicht jedermanns Geschmack) und dann ging es noch mal ca. 15 Minuten zum Aussichtspunkt. Und da war dann wirklich Volksfeststimmung. Ich weiß nicht wie viele Menschen da waren, über 200 waren es bestimmt und der Platz war nicht gerade groß. Sardinenfeeling war da garantiert und jeder kämpfte um den besten Platz zum sehen und natürlich fotografieren. Kleine Leute waren da sichtlich im Nachteil… Gegen 5 Uhr ging dann die Sonne unter Applaus auf und erhellte die grandiose Vulkanlandschaft nach und nach. Es war einfach grandios, zunächst das bläuliche Licht der Dämmerung, dann die ersten Sonnenstrahlen, die die Landschaft in ein magisches rötliches Licht tauchten und wie auf Kommando fing einer der Vulkane an, Rauchwolken auszustoßen. Das war dann natürlich perfekt. Dieser Sonnenaufgang war einer der spektakulärsten, die ich gesehen habe und ich kann jedem nur raten, der auf Java unterwegs ist, sich das nicht entgehen zu lassen, auch wenn man dieses Naturspektakel nicht gerade allein genießt. Um 7 Uhr war man dann schon gut 4 Stunden auf den Beinen und dann erst Frühstück,… naja, wir waren hungrig und durchgefroren, aber Reis wie die Indonesier, das wäre dann doch zu viel geworden. Gut, dass es selbst in den Bergen Toast gab. Und manchmal gab es sogar Schokostreusel, kein Vergleich zu Nutella, aber immerhin… 😉

Wo der Kakao wächst

Nach dem Frühstück ging es weiter nach Osten und unser letztes Ziel auf Java war Kalibaru. Dorthin verschlägt es kaum Individualtouristen (eher holländische Reisegruppen), obwohl es dort sehr schön ist. Das Klima ist angenehm, nicht zu heiß, genau richtig, um am Pool zu liegen oder die verschiedenen Plantagen zu besuchen und mal live zu sehen, wie Kakao aussieht. In Kalilbaru haben wir auch spontan eine Schule besucht und das war wohl das Tagesgespräch am Abend bei den Familien der Kids. Es gab ein großes Hallo und erst recht, als ich die Kamera ausgepackt habe. Kamerascheu waren die Kinder wahrlich nicht und auch wir fanden es spannend, mal eine Schule von innen zu sehen. Unterscheidet sich eigentlich nicht von unseren Schulen, außer dass ziemlich viele Kinder in den Klassenräumen sind und die Fenster kein Glas, sondern nur eine Art Maschendraht haben.

Nach zwei entspannenden Tagen ging es weiter nach Ketapang, wo wir uns von Iwan und unserem Fahrer verabschieden mussten, denn von da aus geht die Fähre nach Bali und unsere Java-Tour war zu Ende. Ein bisschen wehmütig waren wir schon alle, denn die Tage mit Iwan waren spannend und voller schöner Erlebnisse gewesen und wir haben viel mehr gesehen, als wir geplant haben. Aber Bali erwartete uns schon…

Weiter zum vierten Teil nach Bali »

 
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