Es gibt mehrere Wege, zu den berühmten Waranen, oder wie sie in Indonesien genannt werden, Drachen, zu kommen. Die simpelste ist von Bali oder Lombok nach Labuan Bajo auf Flores zu fliegen, die abenteuerlichste ist die, in 4 Tagen von Lombok aus mit dem Schiff über Komodo und Rinca nach Labuan Bajo zu fahren und dabei unter anderem einen Stopp bei den Drachen zu machen.

Für luxusgewöhnte Naturen gibt es die edlerer Variante für 850 US$, ich habe mich für die low budget Variante für ca. 130 Euro entschieden und darüber geht dieser Artikel.

Für wen ist diese Tour geeignet?

Wenn Du kein Problem damit hast, mit 20 oder mehr Personen 4 Tage auf einem Schiff unterwegs zu sein, Dir mit ihnen und der Crew 2 Klos zu teilen, vom Boden des Decks zu essen und mit ca. 18-20 Personen in einem Raum auf Matratzen zu schlafen, dann kannst Du diese Tour buchen.

Wir waren insgesamt 27 Personen plus Guide und 5 Crewmitglieder. Es gab ein indonesisches Hockklo und eine europäische Variante, keine Dusche und kein Waschbecken. Zähne wurden mit Mineralwasser über der Reling geputzt und ein bisschen Trinkwasser wurde für das Gesicht abgezweigt, das war´s.

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Essen gab es immer auf dem Boden, da wurde der rote Teppich ausgerollt, jeder schnappte sich einen Teller, Besteck und was zu essen. Vegetarisch war schwierig, aber möglich. Und die Schlacht um das kalte Buffet gibt es hier genauso wie auf den besseren Kreuzfahrtschiffen.

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Auch wenn Du keine Kabine gebucht hast, gibt es auf manchen Schiffen die Möglichkeit, unter Deck in dem Matratzenlager zu schlafen. Ich wollte erst draußen an Deck schlafen, aber der Wind war in der Nacht so kalt, dass ich dann wieder freiwillig nach innen geflüchtet bin.

Was musst Du bei der Buchung beachten?

Auf Bali verlangen sie für die selbe Tour Phantasiepreise von 450 US$. Buche auf Lombok, da ist es deutlich billiger, auch wenn hier die Preise unterschiedlich sind. Mich hat die Tour 1.500.000 INDR gekostet, auf den Gilis war der Preis um 250.000 INDR teurer und manchen haben über 2.000.000 INDR gezahlt.

Achte auf eines in jedem Fall: Wenn Dir zugesichert wird, dass die Eintritte für den Komodo-Nationalpark (225.000 INDR im August 2015) mit enthalten sind, dann lass es Dir in jedem Fall auf dem Ticket vermerken. Manche aus meiner Gruppe hatten die Tour inklusive gebucht, aber es nicht vermerkt und mussten dann doppelt zahlen. So ist es eben manchmal leider, wenn x Unterhändler eingeschaltet sind. Bei uns gab es da einen Riesenzirkus, aber letztendlich hat jeder gezahlt. Im ungünstigen Fall eben doppelt…

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Was kommen noch für Extra-Kosten auf Dich zu?

So oder so musst Du den Eintritt für den Nationalpark zahlen. Dann kommen noch 80.000 INDR für einen Ranger dazu, den sich 5 Leute teilen. Das erwartet Dich auf Komodo und Rinca, also noch einmal 32.000 INDR pro Nase. Manchmal verlangt der Guide auch Eintritt auf Satonda. Ich denke, das Geld wanderte in seine Tasche und die der Crew, aber 20.000 INDR wollte er doch. Am Anfang waren es 50.000 und wir haben ihn runtergehandelt. War wohl also nichts offizielles, aber sei´s drum.

Vor der Fahrt wirst Du noch gefragt, was Du an zusätzlichen Getränken und Knabbereien haben willst. Meist reicht das Wasser, das im Preis enthalten ist, nicht, denn es ist heiß. Bier, Chips, Softdrinks gehen extra und werden vor der Fahrt besorgt.

Welche Gefahren gibt es?

Wasser hat keine Balken und es sinken ab und an Schiffe. Schau Dir vorher an, ob und wie viele Rettungsinseln und Schwimmwesten es gibt. Sicherheit geht vor!

Bei uns gab es definitiv genug Rettungswesten, denn in der zweiten Nacht wurden wir aufgescheucht, weil das Wasser im Maschinenraum sehr hoch stand. Wir mussten die Westen anziehen und das notwendigste uns schnappen. Nach einer halben Stunde war der Spuk vorbei, die verstopfte Pumpe arbeitete wieder und das Wasser war raus. Am nächsten Tag kam es uns wie ein schlechter Traum vor, ziemlich surreal. Nichtsdestotrotz hatte ich schon auch wirklich bange Minuten, bis die Entwarnung kam. Die See war in der Nacht wenigstens sehr ruhig, das hat mich dann doch etwas beruhigt.

Mein Tipp daher: Besorge Dir einen Drybag für Deinen Pass, Geld, Kreditkarte. Kostet nicht viel, beruhigt aber!

Was solltest Du dabei haben?

Wenn Du weißt, dass Du wieder z.B. nach Lombok nach der Tour zurückkehrst, dann kannst Du sicher Dein großes Gepäck im Hostel lassen. Du brauchst eigentlich nur wenige Dinge: Sonnenschutz (Hut und Creme), Badesachen, ggf. Deine eigene Schorchelausrüstung, was zu lesen, Handtuch, Ersatzklamotten, Kamera und Trekkingsandalen. Alles andere ist überflüssig, ehrlich.

Was bekommst Du geboten?

Bei meiner Tour war wirklich von allem was dabei. Wir hatten viele Gelegenheiten zu schnorcheln und das war wirklich großartig. Die vielen bunten Korallen, die bunten Fische, die Formenvielfalt, einfach grandios und einmalig. Teilweise gingen die Korallen bis hin zum Ufer, so dass ich mir erst einmal einen Weg suchen musste, wie ich ans Ufer komme, ohne mir die Füße aufzuschneiden.

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Du hast auch die Chance, kleine Wanderungen zu machen oder in einem Wasserfall zu baden.

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Für die Wanderung reichen Trekkingsandalen völlig aus. Die eine Wanderung einen Hügel hinauf war bei Mittagshitze und steiler Steigung eine recht staubige Angelegenheit, aber der Blick von oben war grandios.

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Wir haben auf Satonda in einem Salzsee gebadet, das gab tatsächlich ein wenig ein Gefühl wie im Toten Meer, aber nicht ganz.

Sowohl auf Komodo als auch auf Rinca wirst Du kleinere Wanderungen machen und mit viel Glück auch einen der Drachen sehen.

Die Landschaft im Komodo-Nationalpark mit den vielen Inseln war einfach nur toll, eine atemberaubende Kulisse vor allem für die spektakulären Sonnenuntergänge.

Und natürlich die Warane. Auf Komodo und Rinca siehst Du Hirsche, Büffel und auch ab und an ein Wildschwein. In der Hauptsaison, also Juli und August ist Paarungszeit der Warane und die Tiere sind gerade anderweitig beschäftigt. Die Chancen, einen der Drachen in freier Wildbahn zu sehen, stehen daher recht schlecht um diese Jahreszeit.

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Aber immer, wirklich immer, hängen ein paar Gesellen in der Nähe der Küche herum, angelockt von den Gerüchen. Die Ranger streiten es vehement ab, dass sie angefüttert werden, aber so recht konnte ich es nicht glauben. Gerade während der Paarungszeit fressen die Tiere eigentlich nicht und die Burschen sind in der Nähe der Küche? Hm, Eunuchen oder was?

Egal, Du hast also quasi eine Garantie, die Drachen aus nächster Nähe zu sehen. Und damit meine ich 2, 3 Meter Abstand. Halte Dich aber tunlichst hinter den Rangern, die mit ihren Stöcken die Drachen abwehren können. Und schwenke nichts herum und renne nicht. Die Tiere sind schneller als Du, auch wenn sie träge in der Sonne liegen und sich vielleicht mal kurz erheben, um sich wieder anders hinzulegen.

Lohnt es sich?

Ja! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen, trotz der nicht gerade luxuriösen Bedingungen und des mitternächtlichen Adrenalinschubes, als es für einen Moment so aussah, dass das Schiff vollläuft. Die Natur und die ganzen Eindrücke sowohl über als auch unter Wasser haben mich dafür entschädigt. Und die erste richtige Dusche in Labuan Bajo war grandios, auch wenn sie kalt war. Endlich das ganze Salz aus den Haaren bekommen, die Salz-Sonnenmilch-Schicht runterwaschen, herrlich. Da weißt Du wieder die Selbstverständlichkeiten des Alltags zu schätzen.

Und jetzt Du: Hast Du schon einmal diese Tour mitgemacht oder hättest Du Lust dazu? Oder ist Dir das Risiko zu hoch? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!
Bevor ich es vergesse, denke daran, dass Deine Grenzen nur im Kopf existieren.
 
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