Riga ist wunderschön und überwältigend mit den über 700 Jugendstilbauten, ein Traum. Ich bin genau deshalb hingefahren und meine Erwartungen wurden übertroffen.
Aber auch die nähere Umgebung lohnt einen Besuch und so gibt es einige Möglichkeiten, von Riga aus Tagesausflüge zu machen.
Die Reihenfolge gibt dieses Mal tatsächlich eine Wertung wider, aber Jurmala und Cesis liegen fast gleichauf. Jurmala hat halt Meer…
1. Jurmala
Wenn Du ans Meer willst und dazu etwas mondänen Chic, dann ist Jurmala genau das Richtige für Dich. Ein wenig ist der Glanz der früheren Tage verblasst und eines der alten Seebäder stand auch zum Verkauf, als ich dort war, aber Jurmala ist ein entspannter freundlicher Ort mit Flair.
Du kannst endlos lange am Meer spazieren gehen und ganz Unerschrockene springen auch in die Baltische See. Mir persönlich war es zu kalt, aber immerhin die Füße habe ich reingesteckt.
Vergiss die Sonnenmilch nicht, denn mit dem Wind merkst Du gar nicht, wenn Du Dir einen Sonnenbrand holst.
In der Parallelstraße zum Strand, in der Juras Iela, gibt es noch viele schöne alte Holzhäuser zu entdecken.
Das Essen im Lido kann ich nicht wirklich empfehlen. Im Grunde ist ja gegen Selbstbedienung nichts zu sagen, aber mein Hühnerspieß war nur solala, recht lau und ich war mir nicht ganz sicher, ob er wirklich durch war.
Jurmala ist perfekt für einen entspannten Tag am Meer, wenn das Wetter passt und Du noch nicht genug von alten schönen Holzhäusern hast.
2. Cesis
Cesis ist ein kleiner netter Ort, der ziemlich geschichtsträchtig ist.
Dort kannst Du Dir die größte und am besten erhaltene Burg Lettlands anschauen.
Du kannst eine Leiter herunter in das ehemalige Gefängnis klettern oder durch die Ruine spazieren.
Wenn Du den Turm besteigen willst, dann nimm Dir ganz stilsicher eine Kerzenlaterne mit. Und die brauchst Du wirklich, denn der Aufstieg ist stockfinster. Eine Taschenlampe, zur Not die am Handy tut es auch. Aber so mit der Laterne, das hat schon was. Von oben hast Du einen prima Blick auf die Anlage, das Städtchen und die Umgebung.
Versäume es nicht, den Kräutergarten anzuschauen und wenn Du Lust hast, kannst Du auch mittelalterliche Spiele spielen. Die Angestellten tragen auch passende Kleidung und alles ist recht liebevoll gemacht.
In einer offenen Holzkiste liegt in der Nähe Lenin, den Du fast übersehen kannst. Beinahe wie ein offener Sarg…
Der Schmied fertigt Nachbildungen von Schmuck und anderen kleinen Gegenständen her. Die kleine Ausstellung in der Schmiede ist ganz interessant, denn Du siehst dort den alten Haarschmuck, Fibeln und andere Gegenstände, die früher die Schmiede hergestellt haben.
Neben der alten Burg ist ein Schloss, das Du in Kombi besichtigen kannst. Du siehst dort einige Grabbeigaben und sonst dreht es sich im Wesentlichen um die Geschichte der Burg und auch Lettlands.
Das fand ich nur bedingt spannend, aber die Bibliothek war toll und Du kannst auch hier auf den Turm steigen und hast einen schönen Blick auf die Kirche und die alte Burg.
Unterhalb der Festung ist ein schöner Park mit einem See. Das bietet sich geradezu für ein Picknick oder eine kleine Brotzeit an.
Die Kirche St. Johannes war ganz nett, aber ich bin nicht auf den Turm gestiegen. Das kannst Du Dir sparen, denn das kostet extra und Du hast auch bei der Burg und dem Schloss einen tollen Blick auf die Umgebung.
Ansonsten gibt es in Cesis nicht viel zu erkunden. Die russisch-orthodoxe Kirche war geschlossen, als ich dort war.
Auf dem Platz vor der Kirche gibt es ein nettes Cafe, in dem Du einen Kleinigkeit essen kannst, während Du auf Deinen Bus Richtung Riga wartest.
Alles in allem ist es ein schöner Tagesausflug, wenn Du alte Mauern magst.
3. Sigulda
Ich gebe zu, Sigulda hat mich nicht vom Hocker gerissen und ich habe mir auch nicht alles angeschaut, was es hier zu sehen gegeben hätte. Doch dazu gleich mehr.
Sigulda hat mich mit der Verheißung von Burgen und schöner Landschaft gelockt, einem Nationalpark sogar. Und ich laufe gern durch den Wald, ehrlich. Auch sonst habe ich mit dem Herumlaufen kein Problem. Aber Sigulda fand ich ziemlich langweilig.
Auf dem Weg zum Neuen Schloss kommst Du an einem Park mit Spazierstöcken vorbei. Jep, Du hast richtig gelesen, Spazierstöcken. Dafür ist nämlich Sigulda bekannt und es ist auch ein beliebtes Souvenir Es gibt sie als echte Spazierstöcke oder als Mini-Ausgabe als Souvenir.
Das neue Neue Schloss ist ganz nett, beherbergt aber eine Behörde und ist daher nicht zugänglich.
Dahinter liegt eine Burgruine, die in deutlich schlechterem Zustand ist als in Cesis. Immerhin ist der zu besteigende Turm barrierefrei, d.h. mit einem Aufzug und für Rolli-Fahrer geeignet. Mir sind auch die ganzen Plaketten mit Blindenschrift aufgefallen, das habe ich so bisher noch nicht gesehen. Dafür gibt es einen Pluspunkt, genau wie für die sauberen Toiletten.
Der Blick vom Turm zum Turaida-Schloss und zum Landgut Krimulda ist auch schön und der Eintritt für das Alte Schloss lohnt sich durchaus.
Ich wollte dann mit der Gondel auf die andere Seite, eben nach Krimulda übersetzen, aber der Preis für die Hin- und Rückfahrt (immerhin stolze 12 €!, 7 € für die einfache Fahrt) und die Aussicht auf eine halbe Stunde Wartezeit haben es mir dann doch vermiest.
Die Aussicht aus der Gondel ist sicher nett, aber Du siehst im Wesentlichen eben nur Bäume und den Fluss.
Auf der anderen Seite hätte ich dann noch durch den Wald zu einer Höhle und dann weiter nach Turiada wandern können. Das Museum soll auch recht beeindruckend sein, aber das kann ich nicht beurteilen.
Die Aussicht, dann wieder entweder ewig lange zurückzulaufen (alles in allem soll die einfache Strecke vom Bahnhof bis Turaida knapp 7 Kilometer sein, inklusive Gondel, zu Fuß durch das Tal noch länger) oder auf einen Bus zu warten, der vielleicht jede Stunde, vielleicht in noch längerem Abstand fährt, das hat mir den Ausflug etwas verleidet.
Wenn Du die Tour nach Touraida machen willst: Die Gondel fährt ab Mittag alle 30 Minuten zu jeder vollen und halben Stunde (Stand August 2016). Frag in jedem Fall in der Tourist Info am Bahnhof nach, wann die Busse von Turaida wieder zum Bahnhof fahren, damit Du Deinen Aufenthalt besser planen kannst und nicht gerade dann an der Haltestelle aufschlägst, nachdem der Bus gerade vor 2 Minuten gefahren ist.
Organisatorisches:
Zu allen drei Orten kommst Du mit dem Bus oder mit dem Zug.
Nach Jurmala nimmst Du den Minibus Richtung Sloka, Jaunkemeri oder Dubulti. Diese Endhaltestellen sind ausgeschrieben und auch die Abfahrtszeiten. Die Minibusse halten schräg gegenüber vom Bahnhof und nicht am Busbahnhof. Sag dem Busfahrer, dass Du nach Majori willst, dann lässt er Dich vor der Touristen-Info raus. Dort bekommst Du auch die Abfahrtzeiten der Züge zurück nach Riga.
Die Busse nach Cesis und Sigulda dagegen fahren vom Busbahnhof ab.
Achte bei den Abfahrtszeiten auch auf die Tage, denn nicht jeder Bus oder Zug fährt täglich. 1 bedeutet Montag, 2 Dienstag usw.
Wenn Du nach Sigulda fahren willst, dann nimm den Zug oder den Bus, der in Sigulda Endstation hat. Der Bus, der weiter nach Cesis fährt, lässt Dich an der Bundesstraße raus und Du musst noch ein gutes Stück weiter zu dem Neuen Schloss & Co. Laufen.
Und jetzt Du: Was habe ich versäumt und muss mir das nächste Mal in der Umgebung von Riga anschauen?
Bevor ich es vergesse, denke daran, dass Deine Grenzen nur im Kopf existieren.
Hallo, ich möchte Dich dabei unterstützen, JA zu Dir zu sagen und Deine Träume in die Tat umzusetzen. Und weil Reisen mein Traum ist, nimmt das einen großen Teil meines Blogs ein, aber ich schreibe auch über Themen, die Dich persönlich weiterbringen.
Wenn Du von mir direkt unterstützt werden möchtest, dann melde Dich bei mir.
Riga steht schon ewig auf meiner Liste, wahrscheinlich hätte ich nur die Stadt eingeplant, wenn Du mir in Deinem Blogpost nicht auch die Umgebung vorgestellt hättest. Danke!
Hallo Gudrun,
gerne 🙂 Es lohnt sich definitiv beides, die Stadt und die nähere Umgebung!
Viel Spaß in Riga,
Ivana