Ich gestehe gleich zwei Dinge: Vom Kosovo wusste ich nichts außer dem Krieg in 1999 und ich bin mir nicht so wirklich sicher, ob es eine Wiederholung meines Besuchs geben wird.

Aber auf der anderen Seite habe ich auch nur einen Bruchteil des Mini-Landes gesehen, denn ich bin einfach nur durchgefahren. Der Kosovo ist wirklich klein, er hat nur 2/3 der Fläche von Thüringen und etwa 1,8 Mio. Einwohner.

Aber meine Einschätzung sollte Dich nicht davon abhalten, Dir selbst eine Meinung zu bilden und vielleicht hast Du ja ein paar Tipps auf Lager, die mich doch noch überzeugen, dem Kosovo eine zweite Chance zu geben.

In Kombination mit den Nachbarländern ist es aber durchaus eine Stippvisite wert, vor allem wenn Du ohnhin weiter Richtung Mazedonien reisen willst.

Ich habe nur die Patriarchenkirche von Pec und ein bisschen etwas von der Hauptstadt Pristina gesehen.

Pec

Die Patriarchenkirche von Pec hat es zu Recht auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes geschafft. Ich habe selten so eine unglaublich ausgemalte Kirche gesehen.

Anders wie bei den Katholiken gibt es bei den orthodoxen Christen kein Oberhaupt, es gibt Patriarchen und sie sind die Oberhäupter über die jeweiligen orthodoxen Kirchen, wenn ich es richtig verstanden habe.

Der serbisch-orthodoxe Patriarch lässt sich wohl regelmäßig in Pec blicken und hält hier auch Liturgien ab. Die Kirche besteht eigentlich aus drei Kirchen, die mit einem Gang verbunden sind. Dieser besteht wiederum aus einem doppelten Gang und alles ist fantastisch ausgemalt.

Ich glaube, Du könntest da Stunden und Tage allein damit verbringen, die ganzen Bilder anzuschauen.

Dazu die tolle Landschaft, denn das Kloster ist von Bergen und einem Bach umringt. Noch heute leben dort Nonnen und bewirtschaften das Gelände.

Pristina

Von der Altstadt ist wegen des Krieges so gut wie gar nichts übrig geblieben und ab und an siehst Du auch noch Ruinen in der Altstadt.

Die ganze Stadt, eigentlich das ganze Land sind neu aufgebaut und es ist schon ein kleines Wunder, dass überhaupt noch etwas von den alten Bauten übrig geblieben ist.

Meiner Meinung gibt es daher deutlich spannendere Hauptstädte als Pristina. Immerhin gibt es ein paar orthodoxe Kirchen, die nie fertig gestellt wurden. Würden sie vollendet werden, würde das der mehrheitlich muslimischen Bevölkerung sauer aufstoßen, würden sie zu Moscheen umgewidmet werden, würde das die Beziehung zu Serbien zu stark belasten und die serbisch-orthodoxen Christen wären auch nicht gerade begeistert.

Die Flaniermeile ist gerade ein paar Minuten lang, aber es gibt etliche Cafes und moderne Geschäfte.

Und um Bill Clinton wirst Du übrigens auch kaum herumkommen, denn er wird wegen seiner Fürsprache für den Kosovo hier sehr verehrt.

Organisatorisches

Wie gesagt, als Transferland zwischen Montenegro und Mazedonien kannst Du schon durchfahren, aber bitte informiere Dich genau vorher, was die Transportmöglichkeiten oder die Bedingungen bei der Vermietung von Autos angeht.

Und informiere Dich auf JEDEN Fall über die Einreisebestimmungen. Ohne biometrischen Personalausweis kann es sein, dass Du erst gar nicht einreisen darfst. Am besten in jedem Fall ein biometrischer Reisepass, der noch mindestens 6 Monate gültig ist.
Bei meiner Tour wurden tatsächlich zwei Schweizer nicht ins Land gelassen, weil sie keinen biometrischen Reisepass hatten.

Im Kosovo selbst kannst Du mit Euro zahlen und die Preise sind günstig.

Zu Unterkünften kann ich Dir nichts sagen, denn ich bin in einem Tag durchgefahren.

In Pristina gibt es Hotels, aber da solltest Du Dich besser auch vorab informieren.

Und jetzt Du: Hast Du noch einen Tipp für uns, was man sich im Kosovo auf keinen Fall entgehen lassen sollte?
Bevor ich es vergesse, denke daran, dass Deine Grenzen nur im Kopf existieren.

{Offenlegung: Zu dieser Reise wurde ich von Mac Sun Travel eingeladen. Vielen Dank dafür! Auf meinen Bericht hat das keinen Einfluss und mir wurden auch keine Vorgaben hinsichtlich des Inhalts gemacht.}

 
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