Ich war seit langem mal wieder in Prag, leider nur für etwas mehr als 2 Tage, viel zu kurz für diese tolle Stadt. Da es nicht meine erste Reise nach Prag war, wirst Du in diesem Artikel nicht alle Highlights finden, aber einige Tops, die ich Dir ans Herz legen möchte und einige Flops, vor denen ich Dich warnen möchte. Alles natürlich meine persönliche Erfahrung und Meinung, ich bin gespannt, ob Du ähnliche Erfahrungen gemacht hast oder ganz andere.

Tops

1. Abends entlang der Moldau bummeln und über die Karlsbrücke schlendern

Für Romantiker das absolute Muss, aber auch für alle anderen einfach nur schön. Da stören kaum mehr die vielen Menschen und zugegebener maßen sind es auch weniger als tagsüber. Wenn die frühe Abendstunde die alten Gemäuer in ein bläuliches Licht taucht, langsam die Laternen angehen und die Burg angestrahlt wird, dann ist die Stimmung einfach nur schön und Du vergisst die Lauferei des Tages.

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2. Uriges Bier in gemütlichen Kneipen

Egal, ob Du ein Pilsner Urquell bevorzugst oder ein Dunkles, Du solltest auf jeden Fall mal abends in eine Kneipe gehen und ein frisch gezapftes Bier genießen. Dazu ein typisches tschechisches Gericht wie Schweinebraten oder ein Knie am Spieß. Die böhmische Küche ist der bayerischen recht ähnlich und wer es gern deftig mag, ist hier genau richtig.

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Wer sich immer noch über das Rauchverbot in deutschen Kneipen aufregt, wird sich in Prag wie im Paradies fühlen, denn in den meisten Kneipen und Restaurants wird noch geraucht. Aber in den wenigsten Kneipen war der Qualm richtig dicht. Du wirst es dennoch merken, weil wir es in Deutschland nicht mehr gewohnt sind.

3. Zur vollen Stunde an der astronomischen Uhr

Zu jeder vollen Stunde ziehen an den kleinen Fenstern an der astronomischen Uhr am Altstädter Ring die 12 Apostel vorbei, der Tod zieht an der Klingel und die Kaufleute schütteln den Kopf, denn sie wollen noch nicht mit Gevatter Tod gehen. Und am Ende kräht der goldene Hahn.

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Ok, Du wirst nicht gerade allein sein, aber ich denke, jeder, der Prag besucht, sollte sich das mal anschauen.

Am besten steigst Du davor oder danach auch auf den Turm, denn von da aus hast Du einen tollen Blick auf den Marktplatz, die vielen Cafes und die Giebeldächer. An Ostern und an Weihnachten findet dort auch immer ein Markt statt und Du kannst dort allerlei Leckereien und kleine Geschenke kaufen.

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4. Kaffee im Gemeindehaus

Das Gemeindehaus ist ein absolutes Muss für Architektur- und Art Deco-Fans. Schon von außen beeindruckt es mit einem tollen Mosaik über dem Haupteingang, schön geschmiedeten Geländern und edlen Gesichtern auf der Fassade.
Innen setzt sich der Stil fort und Du solltest Dir einen der leckeren Kuchen nicht entgehen lassen.

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Der Kellner kommt mit einem kleinen Wagen vorbei und Du kannst Dir eine der genialen Kalorienbomben aussuchen. Dazu einen Tee oder Kaffee, lecker. Probier mal einen Kaffee mit Eierlikör (heißt hier Algier), schmeckt auch nicht schlecht.
Du kannst auch Sandwiches haben oder andere warme Gerichte, ich fand eigentlich alles lecker.

5. Trdlo

Eigentlich an jeder Ecke bekommst Du inzwischen Trdlo. Das ist ein traditionelles Gebäck, bei dem Hefeteig um einen Stab gewickelt wird und dann über offener Glut ausgebacken wird. Anschließend wird es in Zucker gerollt und dann noch einmal karamellisiert. Vielleicht werden noch Mandeln darüber gestreut und wenn Du willst, wird es mit Marmelade oder Nutella ausgestrichen. Richtig heiß schmeckt es wirklich lecker.

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6. Jugendstilfenster im Veitsdom

Wenn Du den Veitsdom auf der Prager Burg besuchst, dann achte auf der linken Seite auf das wunderschöne Jugendstilfesnter von Alfons Mucha. Auch die anderen Fenster sind toll, aber mir hat es das am meisten angetan.

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7. Stadtrundfahrt mit der Tram 22

Natürlich kannst Du eine der üblichen Stadtrundfahrten machen oder wenn Du das nötige Kleingeld hast, Dich auch mit einem Oldtimer durch die Stadt chauffieren lassen. Aber ein Klassiker ist, mit der Tram Nr. 22, am besten mit einer der alten, durch die Stadt zu fahren. Die Linie führt am Nationaltheater auf die Kleinseite bis zur Burg mit dem Veitsdom zum Kloster Strahov und dann auch weiter.

8. Kloster Strahov

Die beiden Bibliothekssäle des Kloster Strahov sind einfach toll in ihrer barocken Pracht. Leider kannst Du nicht mehr durch die Säle laufen, aber auch schon so zum Reinschauen ist es beeindruckend.
Fotografieren kostet extra, aber ich finde es lohnt sich.

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Vom Kloster hast Du auch einen tollen Blick auf die Stadt und kannst gemütlich zur Burg laufen.

Am besten kommst Du mit der Tram-Linie 22 hin und steigst bei der Station Pohořelec aus.

[su_note]Mein Tipp: Entweder das süße Cafe von Daniela oder die Klosterbrauerei vom Hl. Norbert.[/su_note]

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9. Kleinseite

Die Kleinseite mit ihren malerischen kleinen Gassen ist einfach nur malerisch. Lass Dich treiben, verliere Dich in den engen Gassen, schau auch mal in die Fenster rein. Vielleicht sitzt da gerade eine Katze oder Du siehst einfach witzige Deko im Fenster.
Aber Achtung, es geht gut bergauf und bergab, die Kopfsteinpflaster machen das Laufen dort zusätzlich anstrengend.

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Flops

Wie alle Touristenmagnete gibt es in Prag die ein oder andere Falle oder unangenehme Erfahrung. Ich will Dir einfach ein paar Hinweise geben, damit Du vielleicht dem ein oder anderen Fallstrick entgehst.

1. Preise und Service

Wie überall sind die Preise an den touristischen Hot Spots nicht gerade niedrig. Am schlimmsten ist es am Altstädter Ring, da wirst Du wirklich arm und am Ende versuchen Dich auch die Kellner zu behumsen. Wir wollten z.B. beim Weißen Pferd (U biliho konicka) einen Aperol Spritz trinken und mit etwas über 6 Euro hat der sogar die Münchner Preise getoppt. Der Abschuss war aber, dass es ein wässriges Etwas in einem kleinen Weißweinglas war, während um uns herum alle ihren Spritz in den regulären Gläsern bekommen haben. Erst nach einer ordentlichen Beschwerde haben wir dann einen ordentlichen auf Haus bekommen. Ob es tatsächlich daran lag, dass der Kellner neu und überfordert war oder ein schlechter Versuch, keine Ahnung.

Wenn Du merkst, dass Du über den Tisch gezogen werden sollst, dann beschwere Dich ruhig!

In manchen Cafes, wie z.B. in dem bekannten Cafe Slavia wirst Du aufgefordert, Deine Jacke an der Garderobe abzugeben. Musst Du eigentlich nicht, denn es sitzen genug Menschen mit Jacke im Cafe, aber manche Bedienung wird da schon massiv und verhält sich arrogant.

Diese Erfahrungen waren zwar Einzelfälle, die meisten Mädels und Jungs vom Service waren super freundlich und aufmerksam, auch wenn es Touristenkneipen waren, aber an den wirklich berühmten Ecken kann Dir auch das Gegenteil passieren.

2. Besichtigung der Burg, wenn der Eintritt kostenlos ist

Wenn Du den Veitsdom und die Burg besichtigst, dann meide die Tage, wenn der Dom, die Georgs-Basilika, das Goldene Gässchen und die anderen Sehenswürdigkeiten umsonst sind. Das war z.B. am 28.03.2015 so, aber den Grund konnte ich nicht herausbekommen oder wann andere freie Tage sind. Für Hinweise bin ich dankbar und ergänze dann auch gern den Artikel.

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Es ist auch so schon relativ voll, aber an diesen Tagen wirst Du Deine Zeit mit viel Schlangestehen verbringen. Es lohnt sich, darüber brauchen wir nicht diskutieren, aber die Massen an Menschen sind da wirklich krass. Es ist zwar absolut nachvollziehbar, denn für viele Tschechen sind die Preise ziemlich gesalzen und sie nutzen diese Tage, aber wenn Du es Dir leisten kannst, dann zahle lieber die paar Euro und besuche die Burg, wenn es etwas leerer ist. Ganz für Dich wirst Du sie aber kaum haben, egal, wann Du dort bist.

Das Gelände selbst kannst Du immer kostenlos besuchen und eine Stunde vor Toresschluss kannst Du auch das Goldene Gässchen umsonst besuchen.

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3. Öffnungszeiten

Bevor Du z.B. das Schloss Troja, das etwas außerhalb liegt, besichtigen willst, informiere Dich über die aktuellen Öffnungszeiten online oder bei den netten Mädeln von der Touristeninfo am Altstädter Ring. Im Winter ist einiges zu und öffnet erst ab April oder es kann sein, dass etwas wegen Renovierung geschlossen ist.

4. Als Vegetarier unterwegs

Als Veggi kann es schwierig werden, für Veganer noch mehr. Aber immerhin gibt es in der Nerudova auf der Kleinseite ein veganes Restaurant und in der Nähe vom Altstädter Ring auch ein vegetarisches. Sonst bleiben für Vegetarier der gegrillte oder panierte Käse, Salat oder Mehlspeisen übrig. Das ist zwar lecker, aber auf Dauer auch etwas einseitig.

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Irgendwo zwischen Top und Flop: Shopping

In Prag gibt es inzwischen alle Ketten, da ist die Globalisierung schon gut fortgeschritten. Egal, ob Kaffee, Klamotten oder Kosmetik, Du bekommst so etwa alles dort, was Du auch von Zuhause kennst. Und böhmisches Kristallglas ist auch Geschmacksache und begeistert nicht unbedingt jeden. Den üblichen Touristenkram von T-Shirts über Kühlschrankmagnete bis zu den obligatorischen Tassen bekommst Du auch überall.

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Aber Du bekommst auch schöne typische Sachen, Naturkosmetik oder schöne Bilder und Aquarelle, originelle typische Marionetten oder Glasschmuck, Du musst nur ein wenig suchen.

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Was sind Deine Tops und Flops für Prag? Schreib einen Kommentar und teile Deine Erfahrungen! Ich freue mich darauf.
Bevor ich es vergesse, denke daran, dass Deine Grenzen nur im Kopf existieren.
 
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