Juni/Juli 1997 war ich für knapp 4 Wochen auf der Halbinsel Yucatan und wenn ich beide Länder beurteilen soll, mir persönlich hat Mexiko viel besser als Belize gefallen, denn dort waren die Menschen viel netter und unaufdringlicher. Ich bin auch nicht DEM mexikanischen Macho begegnet -bin vielleicht zu groß und zu dunkelhaarig ;-)-, aber in Belize wurde ich dauernd schräg von der Seite angemacht, ob ich schon einen belizianischen boy friend hätte etc. und wenn ich nicht darauf reagiert habe, kamen Sprüche wie z.B. ob ich nicht mit Schwarzen reden würde… War nicht soo lustig. Deshalb bin ich relativ rasch wieder nach Mexiko gefahren. Und zudem war Mexiko auch billiger als Belize.
Mexiko
Mein Flug nach Yucatan war eine lange Reise über Madrid, New Orleans, Miami, bis ich dann endlich in Mexiko war. Und dann gleich in der Hochburg der Amis, in Cancun. Hossa!
Gleich am nächsten Morgen, nachdem ich Geld getauscht hatte, ging es mit dem Bus weiter nach Pisté, dem Dorf nahe von Chichen Itzá. Der Vorteil wenn man in Pisté schläft ist, dass man vor den Touristen aus Cancun, die dorthin ihren Kulturausflug machen, weitestgehend verschont bleibt. Die Ruinenstadt selbst ist sehr beeindruckend und sicher ein Highlight auf jeder Tour durch die Mundo Maya (Welt der Maya).
Mein nächster Stop war Mérida, die Hauptstadt des Bundesstaates Yucatan, der der Halbinsel seinen Namen gab. Mérida ist sehr vom kolonialen Erbe der Spanier geprägt, was sich in vielen repräsentativen Gebäuden, der Kathedrale und Statuen niederschlägt, die z.B. Konquistadoren in voller Rüstung zeigen, die auf Köpfen der Ureinwohner stehen.
In Mérida holte ich meinen Mietwagen ab, denn ich wollte für ein paar Tage von den öffentlichen Verkehrsmitteln unabhängig sein und die Mayaruinen von Uxmal, Kabah, Sayil und Labná anschauen. Ehrlich gesagt, ich ich hatte das Gefühl, nach dieser Tour fast alle Mayastätten gesehen zu haben. Ich fand es aber trotzdem spannend, denn die Atmosphäre war bei diesen Orten ganz anders als in Chichen Itzá. Während in Uxmal noch recht viele Touristen unterwegs waren, hatte ich die kleineren Orte ganz für mich allein, wenn man mal vom Wächter am Eingang und den Truthähnen mal absieht. Und das war dann wirklich beeindruckend, denn mit ein wenig Phantasie kann man sich vorstellen, wie sich die ersten Wiederentdecker dieser Ruinen gefühlt haben mögen.
Auf dem Rückweg nach Mérida besuchte ich auch die Hacienda von Yaxcopoil.
Schlecht haben ja die Landbesitzer ja wahrlich nicht gelebt…. Der einzige Haken an der Geschichte dort war,dass der Führer nur Spanisch sprach und ohne Führer durfte man nicht herumlaufen. Hmmm, Latein und Französich hatte ich in der Schule und mein Spanisch beschränkte sich auf den Satz: „Ich hätte gern ein Einzelzimmer mit Bad“ (das aber perfekt!), aber grob konnte ich dem Jungen doch tatsächlich folgen. Ein Hoch auf die Schulbildung 😉
Von Mérida aus, wo ich nach 3 Tagen meinen Käfer wieder zurückgeben musste, bin ich ziemlich direkt über Chetumal nach Belize (Bericht siehe unten) gefahren. Dort hat es mich aber nicht besonders lange gehalten und so bin ich dann in einem Rutsch zurück nach Mexiko gefahren. Nun ja, ein Rutsch ist übertrieben. Von Belize aus war ich bis Chetumal/Mexiko mit 3 Bussen 8,5 Stunden unterwegs und bis nach Villahermosa habe ich zwar nur einen Bus, aber auch nochmal 8,5 Stunden benötigt, bis ich um 3 Uhr morgens ankam. Ich habe es dann nach mehreren Anläufen auch tatsächlich geschafft, ein Hotel zu finden, das noch offen hatte und dazu auch ein freies Zimmer.
Am nächsten Morgen war ich zwar ziemlich gerädert, aber doch unternehmungsfreudig genug, um mir ein Ticket für die Weiterfahrt am gleichen Tag nach Palenque zu organisieren und den archäologischen Park zu besuchen. Dort kann man riesige Olmekenköpfe bewundern, Altäre und Reliefs. Das Tolle an dem Park ist, dass dort auch Tiere frei herumlaufen. Nicht nur Vögel und Eidechsen, sondern in den Bäumen turnen auch Brüllaffen herum und die machen ihrem Namen alle Ehre. Der angegliederte Zoo beherbergt zudem Raubkatzen und da ist man um die Glasscheibe ganz froh.
Meine verfrühte Rückkehr nach Mexiko und unplanmäßigen Stops in Villahermosa und Palenque haben sich in meinen Augen auf jeden Fall gelohnt. Palenque liegt mitten im Dschungel und ist viel ursprünglicher als Chichen Itzá. Es ist auch viel kleiner, aber ich finde auch beeindruckender. Und wenn morgens der Nebel über den Ruinen hängt und sich ganz langsam zurückzieht, dann hat das etwas Magisches.
Die letzen Tage verbrachte ich dann in Playa del Carmen, südlich von Cancun. Dort sind deutlich weniger Touristen, der Ort ist ganz angenehm und man kan dort auch gut abhängen. Weil mir es mir dann doch etwas langweilig war, nur am Strand herumzuliegen, habe ich doch noch eine weitere Mayastätte, Tulum, besucht. Das einzig Bemerkenswerte dieser Ruinenstadt ist die spektakuläre Lage am Meer. Einen anderen Traum habe ich mir dann auch noch mit einem Schnuppertauchgang erfüllt und das war einfach nur klasse. Völlig schwerelos durch das Wasser schweben, die Fische beobachten und nicht daran denken, dass über mir 12 Meter Wasser sind und ich keinen Tauchschein habe.
Belize
Ich bin über Land mit dem Bus nach Belize gefahren und mein erster Stop war Orange Walk, von wo aus ich die Ruinen von Lamanai besichtigt habe. Viel ist in Orange Walk nicht los, außer der üblichen platten Anmache (nebenbei, ich bin mit T-Shirt und langer Hose herumgelaufen, also nicht gerade aufreizend, aber wie ich später erfahren habe, fahren viele Amerikanerinnen nach Belize, um sich dort zu vergnügen, also Vorsicht Mädels oder viel Spaß, je nachdem). Mit dem Boot kann man nach Lamanai fahren und das lohnt sich wirklich.
Vorbei an Mennoniten-Höfen, durch den Dschungel und die Ruinen sind auch nicht so perfekt restauriert wie in Mexiko, es kommt ein bißchen das Indiana-Jones-Feeling auf 😉 Ist ein prima Ausflug, der Spaß macht.
Anschließend bin ich weiter nach Belize City gefahren, nicht gerade der sicherste Fleck unter der Sonne, sobald diese untergeht, wie ich gehört habe.Ein altes Piratennest eben. Ich bin gleich weiter nach Caye Caulker, zum Relaxen. Viel Strand ist da nicht und nur die teueren Hotels haben ein Fitzelchen, wo man sich hinlegen kann. Dafür kann man sich während der Happy Hour recht billig die Kante geben, wenn man das mag 😉 Was man auf alle Fälle machen sollte, ist eine Schnorcheltour.
Ich habe das bei einem Einheimischen mit Rastazöpfen gemacht. Dieser hatte einen kleinen Hai und einen Eagleray (eine wohl recht seltene Rochenart) so gezähmt, dass die Tiere freiwillig zu seinem Boot kamen und sich auch anfassen ließen. Das war wirklich das Highlight von Belize. Das Wasser war wunderbar warm, die Korallen phantastisch und viele Tiere (eben der Hai und viele Rochen).
Abends hat uns (die Truppe vom Schnorcheln, ca. 6 Leute) der guide zu sich eingeladen und hat seafood auf die belizianische Art gemacht und wir haben für die Getränke gesorgt. Das war auch lauschig, laue Tropennacht und Cuba Libre aus der Kokosnuß, die Bacardi-Werbung läßt grüßen. Nach einigen Tagen bin ich weiter nach San Ignacio gefahren, weil ich auch dort mir ein paar Ruinen anschauen wollte. Leider hat mir da das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht, denn es war Dauerregen angesagt und die Pisten unbefahrbar.
Nach Tikal/Guatemala wäre es zwar ein Katzensprung gewesen, aber ich hatte schon in Mexiko so viele Maya-Ruinen gesehen, das es mir in dem Moment zu viel wurde. War wahrscheinlich ein Fehler :-(. Nach zwei Tagen Regen -und San Ignacio ist nicht gerade aufregend- bin ich dann wieder nach Mexiko aufgebrochen. Dort war das Wetter besser und die Leute netter.
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