Im Januar 2001 machte ich mich zum 3. Mal auf ins Land der Pharaonen. Schon als Kind war ich fasziniert von der Kultur dieses Landes, seinen Tempeln, seinen Göttern und seiner Geschichte.

Diesmal wollte ich fast einen Monat bleiben und nicht nur die Sehenswürdigkeiten entlang des Nils besuchen, sondern auch in die Wüste.

Start meiner Reise war Kairo, die Mutter der Welt, wie sie von den Arabern genannt wird.

Ab in die Wüste nach Siwa

Und wieder kam ich mitten in der Nacht an (wieso können Flugzeuge nie am Nachmittag landen??) und musste mir eine Unterkunft suchen. Nun, ich hatte schon ganz andere Odysseen hinter mich gebracht und fand nur erstaunlich, dass Kairo um Mitternacht fast ausgestorben war. Egal, Hauptsache Bett und nach einer kurzen Nacht machte ich mich auf den Weg zum Busbahnhof mit Ziel Alexandria.

alex_corniche

 

Alexandria war sicher in den 30er Jahren eine Schönheit, doch von der Pracht entlang der Uferpromenade, von den wunderschönen Häusern und dem Flair ist nicht viel übrig geblieben. Die meisten Häuser sind recht marode und verfallen und die Stadt an sich ist irgendwie morbide. Ich habe dennoch einen Tag dort zugebracht, mehr aus Not, denn nach Siwa fährt man einfach zu lang als dass man es in einem Rutsch von Kairo aus durchzieht. Ich habe mir die Quait Bey-Festung, die auf den Überresten des Leuchtturms (eines der Sieben Weltwunder) steht, angeschaut und die Erinnerungen an meinen ersten Aufenthalt in Ägypten 1989 aufleben lassen.

Am nächsten Tag ging es mit dem Bus weiter nach Siwa, der größten Oase Ägyptens. Da die libysche Grenze nicht gerade weit ist, war die Oase auch eine zeitlang für Touristen gesperrt.

Siwa Spiegel

Und wieder kam ich am Abend an und wieder war die Suche nach einem Nachtlager etwas schwierig. Der große Vorteil von Siwa, die Neckermänner fahren nicht hin, der Aufwand ist zu groß. Der Nachteil, relativ wenige Guesthouses. Aber ein Bett findet man immer, auch wenn die Matratze auf unterschiedlich dicken Brettern liegt und man am nächsten Morgen mit Rückenschmerzen aufwacht.

Siwa Shali

In Siwa lernte ich eine Amerikanerin, Shel, und eine Hong Kong Chinesin, Michelle, kennen. Mit den beiden verbrachte ich die Tage in Siwa und zusammen fuhren wir auch in die Wüste. Und das war so richtig Wüste, wie man es sich vorstellt. Ein riesengroßer Sandkasten und ab und an blitzen heiße oder kalte Quellen auf. Schöne Erfrischung, wenn es warm wird. Und das wird es auch im Januar am Tag. Zu Hause lag sicher Schnee ;-)) und ich saß an einem Teich, ließ die Füße im Wasser baumeln und streckte die Nase der Sonne entgegen.

Siwa Eselkarren

Siwa selbst hat eine Lehmfestung, den Shali, zu bieten, die jedoch nach einem der seltenen Regengüsse ziemlich seltsam aussieht, wie ein großer Lehmklumpen eben. Aber man kann darin herumklettern und einen wunderschönen Sonnenuntergang genießen. Eine Taschenlampe ist dann sicher keine schlechte Idee, wenn man im Halbdunkel durch die Gänge den Ausgang sucht.

Es gibt in Siwa noch das Amun-Orakel, wo sich Alexander der Große vom Gott Amun als Pharao bestätigen ließ, einige Tempelruinen und Gräber mit Mumien bestaunen. Alles in allem ist Siwa wirklich zu empfehlen, wenn man einige Tage einfach nur abhängen möchte oder keine pharaonischen Monumente mehr sehen kann.

siwa_orakel
Mein Weg zurück nach Kairo führte wieder über Alexandria, wo ich mir noch die Katakomben und das Griechisch-Römische Museum angeschaut habe, Neumodischer Kram, wenn man es im Vergleich zu den Gräbern und Denkmälern aus der Pharaonenzeit sieht, aber ganz nett.

 

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