Mit dem Zug nach Luxor
In Kairo traf ich mich mit meinem Freund und zusammen mit ihm reiste ich den Nil entlang.
Das Abenteuer ging auch gleich am nächsten Abend los, denn ich hatte Zugtickets für die 1. Klasse für den Nachtzug nach Luxor organisiert. Tja, in Ägypten kann man sich noch 1.Klasse leisten und die Züge fahren sogar pünktlich ab und kommen, was noch erstaunlicher ist, auch einigermaßen pünktlich an.
In Luxor kann man gut und gern viel Zeit verbringen, denn es gibt wahnsinnig viel zu entdecken. Der Luxor-Tempel, der Karnak-Tempel, das Tal der Könige, der Königinnen, der Adeligen, der Tempel der Hatschepsut, das Luxor-Museum, Medinet Habu, das Ramesseum…
All das haben wir uns auch angesehen und bevor ich endlos in die Tasten haue, picke ich einige Highlights heraus.
Mit am beeindruckendsten ist für mich die Säulenhalle des Karnak-Tempels. Wenn man am frühen Morgen dort ist, wenn die Vögel noch singen und ein kühler Wind geht, dann kann man die Ewigkeit spüren. Ich wäre zumindest nicht überrascht gewesen, wenn hinter einer der Säulen ein Amun-Priester hervorgetreten wäre. Stunden hätte ich dort zubringen können… und habe das auch getan 😉 Karnak selbst war das Hauptheiligtum des Gottes Amun im Neuen Reich.
Jeder Pharao baute daran herum, einige ließen die Namen ihrer Vorgänger aus dem Stein hauen und durch ihre ersetzen, um so den eigenen Ruhm zu mehren. Wie so etwa überall hat auch hier Ramses II seine Spuren hinterlassen und man findet an den Wänden auch den ersten Friedensvertrag der Welt, den Ramses II nach der Schlacht von Kadesch mit den Hethitern geschlossen hat. Nun ja, eigentlich war es unentschieden, aber Ramses wäre nicht Ramses gewesen, wenn er es nicht in einen Sieg umgemünzt hätte.
Den Luxor-Tempel, der mitten in der Stadt ist, besucht man am besten am Abend, wenn er ganz toll beleuchtet ist. Auch dort begegnet man Ramses II (mal wieder) und kann sich dem Zauber fast nicht entziehen.
Was am Ostufer auch ein Muss ist (meiner Meinung nach) ist der Besuch des Luxor-Museums. Es ist recht klein, hat aber wahnsinnig schöne Statuen und mein persönliches Lieblingsstück ist die Statue von Thutmosis III, dem Napoleon des Neuen Reiches. Er war der Stiefsohn von Hatschepsut und nicht gerade zimperlich, was das Auslöschen der Erinnerung an seine Vorgängerin angeht, aber die Statue ist so vollkommen und schön, dass ich jedes Mal einfach nur noch davorstehe und fast nicht wegzubewegen bin.
Das Westufer ist mit dem Tal der Könige, der Königinnen und der Adeligen schon allein dank des Grabes von Tutanchamun weltberühmt und ein Magnet für Touristen aus aller Herren Länder. Ist man auf eigene Faust unterwegs, so muss man an einer zentralen Verkaufsstelle für Tickets sich seine Eintrittskarten für den ganzen Tag kaufen und kann dann loslegen. Einige fahren mit dem Fahrrad durch die Lande, aber man wird auch auf der Fähre angesprochen und dann liegt es am eigenen Verhandlungsgeschick, wie teuer der Ausflug zur Westbank wird.
Hat man erst einmal die Tickets, kann es losgehen. Ich kann nur jedem, der es sich leisten kann, das Grab der Nefertari empfehlen. Da heißt es auch früh aufstehen, denn in dieses wunderschöne Grab darf täglich nur eine begrenzte Anzahl von Besuchern und es läuft nach dem Motto „First come, first serve“. Es kostet wirklich viel Geld, aber es ist einfach vollkommen.
Nefertari (nicht zu verwechseln mit Nofretete) war die Lieblingsfrau von Ramses II. Ihr hat er auch den Tempel in Abu Simbel gebaut und sie damit und ihrem Grab unsterblich gemacht.
[su_note note_color=“#bee2da“]Mein Tipp: Beim Totentempel der Hatschepsut geht rechts ein Pfad in die Berge. Von da aus kann man direkt ins Tal der Könige laufen oder einfach nur die tolle Sicht auf den Tempel genießen. Und die 2, 3 fliegenden Händler kann man auch verschmerzen.[/su_note]
Es ist ja nicht so, dass man nur in Luxor viel sehen könnte, nein, man kann auch Ausflüge machen. Mit der Felukke zu Banana Island. Oder im Konvoi einen Tagesausflug nach Denderah und Abydos. Ist schon ein merkwürdiges Feeling, in einem bewachten Konvoi zu fahren, vor und hinter der Wagenkolonne ein Jeep bis mit an die Zähne bewaffneten jungen Männern, aber man gewöhnt sich auch daran.
Die Jungs mit den Maschinengewehren sind ohnehin so präsent, dass man sie fast nicht mehr wahrnimmt. In Abydos kann man sich den Osiris-Tempel ansehen und wer Zeit hat, sollte das auch tun, denn dort kann man die schönsten und feinsten Reliefs Ägyptens bestaunen. Eine handwerkliche Meisterleistung, die im Lande ihresgleichen sucht. Denderah ist schon aus der Ptolemäer-Zeit, also recht „neu“ für ägyptische Verhältnisse, aber prima erhalten und man kann sich den Hals verrenken und an der Decke sein Sternzeichen suchen 😉
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