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Ich gebe zu, ich gehöre nicht zu den Puristen, die komplett ohne Vorbereitung und Reiseführer reisen. Ich finde es großartig, wenn Du es Dir leisten kannst, ohne Plan loszuziehen, Dich treiben zu lassen. Aber sehen wir mal den Fakten ins Auge: Die wenigsten haben diese Möglichkeit und nur 3-4 Wochen zur Verfügung und bei mir war das in den letzten Jahren auch nicht anders. Das ist schon toll, denn ich kenne auch andere, die nicht mehr als 2 Wochen Urlaub bekommen. Egal, wie lange Du Urlaub hast, in dieser Zeit kannst (und sollst) Du reisen, am besten solo und individuell. Hier erzähle ich Dir ja nichts Neues.

Ich denke aber auch, dass je weniger Zeit Du hast, desto besser solltest Du Dich vorbereiten, denn es ist einfach ärgerlich, wenn Du irgendwo unterwegs bist und dann einfach Zeit verplemperst, um vor Ort x Hotels abzuklappern, weil gerade wegen eines Festes alles ausgebucht ist. Die Zeit hättest Du Dir bei ein wenig Vorbereitung sparen und lieber das Fest genießen können. Vorbereitung und Planung machen also durchaus Sinn.

Dazu gibt es einige Möglichkeiten. Früher, als ich vor 25 Jahren anfing, gab es kein Internet und auch Reiseführer für Individualisten waren Mangelware. Heute sieht die Welt deutlich anders aus und Du hast alle Möglichkeiten.

Was ist jetzt aber besser? Online sich zu informieren oder offline?

Als ich in Nepal unterwegs war, habe ich an mir ein gewisses Verhalten beobachtet, eigentlich schon auch auf frühen Reisen, z.B. in Italien und auf Sri Lanka. Immer öfter, wenn es darum ging, wo ich schlafe oder esse, habe ich Tripadvisor zu Rate gezogen und nicht in meinen Reiseführer geschaut. Ja, ich verwende tatsächlich auch noch Bücher oder Ebooks 😉

Ich muss zugeben, in den meisten Fällen lag die App oder die Seite mit ihren Empfehlungen oder Kritiken richtig, auch wenn ich mir bei manchen Bewertungen gedacht habe, dass der Mensch besser in All inclusive irgendwo aufgehoben gewesen wäre als im Hinterland von Nepal. Aber das ist ein anderes Thema. Und ich schreibe auch selbst immer wieder meine Meinung zu Hostels oder Restaurants, um anderen den ein oder anderen Hinweis zu geben, um den ich selbst froh gewesen wäre. In ein Guest House wäre ich z.B. nicht eingezogen, wenn ich gewusst hätte, das die Fenster nicht ganz verglast sind und es wie Hechtsuppe zog.

Die Vor- und Nachteile beider Tools liegen auf der Hand:

Die Bücher sind unabhängig vom Strom und Internet, dafür von den Infos her meist veraltet und das Buch ist schwer. Je nach Land/Region bringt es der Lonely Planet* auf mehr als ein Kilo. Die meisten Reiseführer gibt es auch als Ebook, aber meinen Favoriten, zugegeben nicht immer Lonely Planet* , sondern Loose*, gibt es eben nicht für alle Ziele. Also kam trotz Gewicht das Buch mit nach Nepal. Für Indonesien und Malaysia sieht die Welt natürlich anders aus, da sind die Ebooks mit dabei.

Im Buch/Ebook gibt es auch Hinweise zu Öffnungszeiten (meist richtig) und Verbindungen von A nach B, die man bei Tripadvisor höchstens in den Diskussionsforen, wenn überhaupt, findet. Wenn Du herausfinden willst, wie Du von einem Ort zum nächsten kommst, ist es online nicht immer einfach. Wenn Du vorab planen willst, tust Du Dir schwer, aber irgendwie geht es dann doch meist, wenn Du vor Ort bist. Ist eben ein Teil des Abenteuers Reisen. Dennoch finde ich es nicht schlecht, Anhaltspunkte zu haben, sei es zu konkreten Verbindungen oder in Form von Fährplänen.

Tripadvisor ist bei Preisen, Unterkünften und Öffnungszeiten (wenn vorhanden) aktueller, dafür noch subjektiver, weil jeder seine Meinung reinschreiben kann oder die Beiträge können manipuliert sein, um mehr Reisende ins Hotel/Restaurant zu lotsen. Es ist auch allein vom Gewicht her leichter, weil die App auf dem Smartphone verfügbar ist, dafür bist Du aber von Strom und Internet abhängig.

Ich habe an mir beobachtet, dass ich mich zunehmend auf die Empfehlungen verlasse, vor allem bei Unterkünften. Ist ja auch ungemein praktisch, zumal auch Tripadvisor gleich mit den einschlägigen Portalen wie Booking.com* verlinkt ist. Du kannst Du zuerst Preise vergleichen und dann auch schnell online buchen. Ist im Prinzip die logische Fortsetzung von Lonely Planet und Co..

Aber beides hat einen großen Nachteil: Wenn viele Backpacker den Empfehlungen und Geheimtipps folgen, ist das Ergebnis, dass es dann am Ende keine Geheimtipps mehr sind, dass mit der Empfehlung der Reiseführer geworben wurde oder die Preise angezogen haben. Im schlimmsten Fall alles zusammen.

lp

Heute sehe ich überall die Schilder “Tripadvisor Winner“ oder „recommended by lonely planet“ und dann am besten mit der aktuellen Jahreszahl. Gut, das kann sicher für Qualität stehen und auch ich bin geneigt, dann dort einzukehren, aber nehmen wir uns damit nicht die Lust am Entdecken UNSERER eigenen persönlichen Geheimtipps und nehmen wir damit nicht neuen Hostels und Restaurants die Chance, sich zu bewähren? Eigentlich haben sie einen schweren Stand wenn sie nicht das Qualitätssiegel haben, sei es früher Lonley Planet oder heute Tripadvisor.

Und wie halte ich es?

Ich will jetzt hier keine Front gegen Empfehlungsportale und Reiseführer machen, die ich selbst gern nutze, aber ich will Dich auch ermutigen, mal etwas ausprobieren, was weder in einem Reiseführer noch online empfohlen wurde.

Ja, Du kannst damit auf die Nase fallen und so richtig daneben greifen oder ein wirklich nettes Guest House oder Restaurant entdecken. Und dann bleibt es immer noch Dir überlassen, ob Du es entsprechend teilst und bewertest.

Ich nutze beides, denn ich denke, die Mischung macht es.

trip

Und um meine Frage von Anfang zu beantworten: Ja, ich denke, Tripadvisor ist der neue Lonely Planet mit dem Vorteil, aktueller zu sein, mehr Meinungen zu zeigen und der großartigen Option, gleich buchen zu können. Aber ich denke, ich werde auch in Zukunft nicht auf Bücher zur Vorbereitung verzichten, denn mir macht es einfach wirklich viel Spaß, herumzublättern, zu planen, zu träumen und schon in Gedanken wieder unterwegs zu sein.

Wie stehst Du zu den beiden? Nutzt Du sie? Welche Erfahrungen hast Du mit ihnen gemacht? Ich freue mich auf Deinen Kommentar! Schreib mir Deine Meinung!
Bevor ich es vergesse, denke daran, dass Deine Grenzen nur im Kopf existieren.

 

 
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