Egal, ob du auf einen mehrmonatigen Trip nach Asien aufbrichst oder ein langes Wochenende in Riga auf der Agenda steht, eine Reiseapotheke solltest du immer im Gepäck haben.

Natürlich sieht die für einen Kurztrip in Europa anders aus als für mehrere Monate in Südost-Asien, aber ein paar Basics solltest du immer dabei haben. Das spart im Notfall Zeit und du weißt, dass du keinen Traubenzucker bekommst. Das ist nämlich die Gefahr, wenn du gerade in Asien Medikamente besorgst – du kannst nie wirklich sicher sein, dass es tatsächlich das ist, was auf der Packung steht. Dazu kommen noch die Verständigungsprobleme und glaube mir, ich weiß, wovon ich spreche.

Bei meinen Tipps möchte ich gleich klarstellen, dass ich keine Ärztin bin, sondern einzig und allein aus meiner Erfahrung berichte. Lass dich bitte gerade vor einer längeren Reise von einem Arzt oder je nach Ziel auch von einem Tropenmediziner beraten.

Was sollte aber in jedem Fall meiner Meinung in deinem Gepäck dabei sein?

1. Pflaster und Desinfektionsmittel

Das klingt banal, aber wenn ich mich an meine ersten Tage in Singapur erinnere, autsch.

Ich war schon viel in meinen Trekking-Sandalen gelaufen, aber irgendwie kamen sie oder ich mit Singapur nicht zurecht und ich hatte mehr als 10 Blasen an meinen Füßen und Fußsohlen. Das macht nicht wirklich Laune und ich hatte auch absolut Lust auch noch eine Apotheke zu suchen. Da war ich froh, dass ich sowieso immer Pflaster und Desinfektionsmittel im Daypack mit dabei habe.

Über die richtige Behandlung von Blasen kannst du ganz nebenbei gesagt auch ganze Abhandlungen lesen. Aufstechen ja oder nein, das scheint für mich schon fast eine Glaubensfrage zu sein. Aber wenn du bei jedem Schritt zusammenzuckst und es schmerzt, dann stichst du sie auf. Ok, ich steche sie auf. Ob du es auch machst, weiß ich nicht. Aber mir hat es eine ziemliche Erleichterung gebracht. Natürlich habe ich alles sorgfältig desinfiziert, damit sich nichts entzündet und es hat gut geklappt.

Bei Pflastern bevorzuge ich übrigens die, die man einfach von einem langen Streifen abschneiden kann. Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber die Breite, die ich brauche, ist bei den vorgefertigten nie dabei oder schnell weg.

Mein Mini-Leatherman leistet mir da immer treue Dienste, denn da ist auch eine kleine Schere mit dabei. Denke aber daran, die Schere vor dem Abflug wieder ins Hauptgepäck zu geben, damit es keinen Ärger mit der Flughafen-Sicherheit gibt.

2. Schmerzmittel

Auch so eine Glaubensfrage, was du da nehmen solltest.

Nimm das mit, was bei dir funktioniert. So banal ist es und ich weiß, welches Mittel bei mir wirkt und welches nicht.

Aber wenn dein Kopf dröhnt oder du dir den Fuß verstaucht hast, dann wirst du froh sein, wenn du nur in deine Tasche greifen musst und bald sind die Schmerzen Geschichte.

Wenn es jedoch etwas Ernstes ist, dann geh lieber zum Arzt, statt dich selbst zu behandeln oder die Symptome zu googlen. Da kannst du dich wunderbar verrückt machen und es bringt dich nicht weiter.

3. Ohropax

Ich reise NIE, wirklich NIE ohne. Ok, das ist jetzt kein Medikament, aber es kann deinen Schlaf und damit auch deine Belastbarkeit, deine Nervenstärke und deine Energie retten.

Wie oft hatte ich schon im Guest House laute Nachbarn, im Dorm Mitschläferinnen, die um 5 Uhr morgens aufbrachen oder Straßenlärm, weil das Zimmer zur Hauptstraße rausging.

Ohne meine Ohropax wäre ich da als nervliches Wrack am nächsten Tag unterwegs gewesen. Ich mag übrigens diese bunten Ohrstöpsel, die sich selbst ausdehnen lieber als diese Wachsteile. Gibt es die eigentlich noch? Ich habe sie während meines Studiums benutzt, aber das Wachs war mir zu unangenehm.

4. Kondome

Wenn du Single bist (oder auch nicht) denke an Verhütung.

Und ich meine da nicht nur Schwangerschaften, sondern auch Geschlechtskrankheiten. Wenn du im Ausland reist und Spaß haben willst, dann solltest du dich schützen. In jedem Fall.

Ich würde da eher den Produkten in Deutschland vertrauen als denen in einer Eckapotheke irgendwo in einem Dschungeldorf. Das mag ein Vorurteil sein, aber im Zweifel zahlst du die Zeche und eine Packung nimmt wirklich nicht so viel Platz weg, dass du deine Gesundheit ernsthaft riskieren solltest.

5. Die liebe Verdauung

Auch ein Dauerbrenner, das ungewohnte Essen und deine Reaktion darauf.

Dass du in den ersten Tagen gerade in exotischen Gegenden vorsichtig sein solltest, ist klar. Dass du nicht gerade in Indien Leitungswasser trinken solltest auch. Aber es kann selbst in Italien oder Spanien passieren, dass du dir den Magen verrenkst.

Das Beste ist bei Durchfall Ruhe, viel trinken und leichte Kost, die deinen Elektrolyt-Haushalt wieder in Ordnung bringt. Wenn du aber aus zwingenden Gründen weiterreisen musst, dann solltest du etwas gegen Durchfall im Gepäck haben. Sonst würde ich dir aus meiner laienhaften Erfahrung lieber zu Ruhe und einem nahen Klo raten, damit alles möglichst schnell deinen Körper verlässt.

Glaube mir, wenn du allein unterwegs bist, es dir kreuzübel ist, dann hast du echt keine Lust, auch noch eine Apotheke zu suchen.

Wenn der Durchfall aber länger als zwei, drei Tage anhält, dann gehe bitte in jedem Fall zum Arzt, damit etwas Schlimmeres als ein verkorkster Magen ausgeschlossen werden kann.

Wenn das Gegenteil eintritt und du unter Verstopfung leidest, dann iss viel Obst und Ballaststoffe. Viel Flüssigkeit, Ananas, Papaya und getrocknete Früchte helfen dir dabei, das Problem aus der Welt zu schaffen.

6. Schnupfen und Husten

Klingt vielleicht komisch, aber dank der Klimaanlagen in den Shopping Malls, vielen Restaurants und teilweise auch in den Dorms und der klimatisierten Busse fängst du dir gerade in Asien recht fix eine Erkältung ein.

Damit du wenigstens in der Nacht schlafen kannst, solltest du ein Nasenspray und am besten auch etwas gegen den kratzigen Hals einpacken. Einen Schal oder ein Tuch solltest du sowieso im Gepäck haben. Im Ernst, ich war, glaube ich, noch nie in Asien unterwegs, ohne irgendwann eine Erkältung bekommen zu haben.

7. Insektenschutzmittel

Das ist der einzige Punkt, bei dem ich dir rate, dich vor Ort einzudecken. Meine Erfahrung ist, dass meist die fiesen Moskitos über unsere europäischen Mittelchen lachen und sie nicht so wirklich wirken. Du bekommst lokale Repellents oft im Supermarkt oder in der nächsten Drogerie. Frag einfach die Locals, was sie empfehlen, dann fährst du sicher gut damit.

Natürlich kommen noch weitere Medikamente dazu, je nachdem, wohin du reist. Da können zum Beispiel Malariamittel oder andere Arzneimittel dazu kommen. Auch hängt es von dir ab, ob du regelmäßig weitere Medikamente benötigst. Aber unter normalen Umständen sollten diese Sachen ausreichen.

Und jetzt Du: Was finde ich in deiner Reiseapotheke?
Bevor ich es vergesse, denke daran, dass deine Grenzen nur im Kopf existieren.
 
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