Vor allem im Dezember und in der Vorweihnachtszeit werden wir daran erinnert, wie gut es uns geht und dass wir dankbar sein sollen. Klar, jetzt sind alle in der Weihnachtsstimmung auch etwas empfänglicher für das Thema. Aber es ist ein Thema für jede Jahreszeit, jeden Monat, ja, für jeden Tag.

Wenn Du reist, dann weißt Du, dass es bei weitem nicht selbstverständlich ist, dass jeder Mensch ein Dach über dem Kopf hat und etwas zu essen. Bilder aus dem Fernsehen mögen da eindrücklich sein, die Realität zu sehen ist noch einmal etwas anderes.

Ich habe unterwegs schon wirklich viel Elend gesehen. Das fängt bei den Slums in Indien, Kairo oder Lima an und endet bei Menschen, die nur auf einem Pappkarton auf der Straße leben oder noch schlimmer. Da gibt es teilweise echt schlimme Anblicke, die ich nicht vergessen kann und die mir immer mal wieder in den Sinn kommen.

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Wenn Du reist, dann relativiert sich für Dich auch vieles, über das die Leute hier in Deutschland jammern. Wir schauen zu oft auf das, was wir nicht haben statt dankbar für das zu sein, was wir haben.

Warum ist dankbar sein gut für Dich?

Dankbarkeit ist dabei aber immer so bedeutungsschwanger und vielleicht glaubst Du, dass es nur große Dinge sein müssen. Aber was ist mit der schönen Tasse Tee, einem atemberaubenden Sonnenuntergang oder einem schönen Spaziergang mit seinem Lieblingsmenschen? Das sind auch Dinge, für die Du dankbar sein kannst und solltest. Unabhängig von der Jahreszeit.

Diese scheinbar so kleinen Ereignisse passieren viel häufiger als die großen Dinge wie Beförderung, Gehaltserhöhung oder was Du Dir gerade so vorstellst.

Wie selten zufrieden ist man dann eigentlich, wenn man nur auf diese Ereignisse wartet und es nicht schafft, sich über einen Blumenstrauß, einen gefundenen Euro oder eine Kuscheleinheit mit der Katze zu freuen? Da beraubt man sich im Leben um so viel Freude, findest Du nicht auch?

Wenn Du für die großen aber auch für die kleinen Dinge dankbar bist, dann gehst Du mit der Zeit immer positiver durch das Leben.

Schaue auf die wirklich wichtigen Dinge, für die Du dankbar bist, nicht nur auf das Materielle. Dann verändert sich wirklich etwas.

Wer sich nur über den Neuwagen oder den neuesten Laptop freut, ist vielleicht nur kurz dankbar. Wer es schafft, sich darüber zu freuen, dass er gesund ist, dass er lieben kann und auch geliebt wird, dass die Sonne scheint oder nach dem Regen die Luft so wunderbar frisch ist, dessen Dankbarkeit bleibt länger und geht tiefer.

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Du siehst mehr die guten als die schlechten Dinge und das wirkt sich insgesamt immer mehr auf Deine Haltung und Deine Einstellung aus. Schlicht und ergreifend, Du wirst immer zufriedener.

Du wirst diese Zufriedenheit ausstrahlen und das wirkt auch auf die Menschen in Deinem Umfeld. Vielleicht werden einige gehen, aber ich bin sicher, dass Du andere Menschen, die eine ähnliche Einstellung haben, anziehen wirst.

Dankbar auch für schlechte Tage oder miese Erfahrungen?

Ja, definitiv. Denn von miesen Erfahrungen kannst Du lernen. Wenn Dich der Tuktukfahrer über den Tisch zieht, dann weißt Du beim nächsten Mal, dass Du besser handeln solltest oder hast zumindest eine bessere Vorstellung über den Preis. Wenn in einem Projekt etwas schief läuft, weißt Du, was Du nicht funktioniert und probierst beim nächsten Mal etwas anderes.

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Dankbar sein kannst Du gerade auch an schlechten Tagen trainieren. Es gibt mit Sicherheit irgendetwas und sei es nur eine Kleinigkeit, für die Du dankbar sein kannst. Und wenn es der Mensch ist, bei dem Du Dich über den miesen Tag ausheulen kannst. Oder die tröstende Tasse Tee. Oder jemand der Dich angelacht hat.

Wenn Du gezielt danach suchst, wirst Du die schönen Sachen finden, genauso wie Du sicher das berühmte Haar in der Suppe findest, wenn Du nur lange genug suchst.

Vielleicht denkst Du Dir auch gerade: Die hat ja gut reden, sie kennt mich nicht und weiß nicht, wie mein Leben ist, was gerade alles bei mir schief läuft. Das ist völlig richtig, aber glaube mir, nirgends ist immer nur Sonnenschein. Ich habe genauso schlechte Tage und 2012 war ich auch ein paar Wochen im Krankenhaus. War nicht lustig, aber ich habe letztendlich meine Lehren daraus gezogen, auch wenn es länger als nötig gedauert hat.

Wenn Du bei Facebook & Co. immer nur das tolle Leben der anderen siehst und es Dich runterzieht, denk daran, das ist immer nur ein Ausschnitt und nie das ganze Bild. Sei dankbar für das, was Du hast und wer Du bist, denn das ist einmalig. Schon allein diese Tatsache sollte Dir ein Lächeln auf´s Gesicht zaubern.

Wie holst Du Dankbarkeit in Dein Leben?

Ich habe mir angewöhnt, ein Dankbarkeitstagebuch zu führen. Es gibt so 5-Jahres-Tagebücher* mit nur wenigen Zeilen pro Jahr und die eignen sich meiner Meinung nach wirklich gut für so etwas. Du trägst dann jeden Tag mindestens drei Sachen ein, für die Du dankbar bist. Das muss nicht immer was Großes sein, das können wirklich kleine Sachen sein wie die leckere Tasse Tee oder große Sachen wie eine Beförderung.

Der Sinn der ganzen Übung ist, dass Du Dich einfach mal hinsetzt und Dir Gedanken machst, was eigentlich alles Gutes an dem Tag passiert ist. Und wenn der Tag wirklich mies war, dann musst Du eben vielleicht ein wenig länger nachdenken. Ich bin sicher, dass Du irgendetwas Schönes findest.

Mit dem Aufschreiben lenkst Du Deine Aufmerksamkeit von dem ganzen Mist, der vielleicht passiert ist weg und in Richtung von etwas positiven. Du kommst so aus der negativen Gedankenspirale raus und gehst dann mit einem etwas besseren Gefühl ins Bett. Also mir hilft das.

Manche machen diese Übung am Morgen und schreiben da ihre 3-5 Sachen auf. Dann starten sie schon mit einer optimistischen und positiven Grundstimmung in den Tag. Das hat auch was, aber ich mag es lieber am Abend mir diese Gedanken zu machen und mit einem guten Gefühl einzuschlafen.

Egal, wann Du es machst, schreibe wirklich regelmäßig. Dann wirst Du mit der Zeit feststellen, wie Du Dich veränderst. Du wirst zufriedener, wirst Dich nicht mehr so schnell aus der Ruhe bringen lassen und Dir werden immer mehr positive Dinge auffallen und zufallen.

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Schreiben ist hier absolut sinnvoll und am besten auch mit der Hand. So hast Du einfach auch einen besseren Bezug zu dem was Du schreibst. Es ist persönlicher und genau das soll es auch bei diesem persönlichen Thema sein. Wenn Du es nur in Gedanken machst, ist es morgen weg. Und übermorgen weißt Du gar nicht mehr, dass es da was gab, was gut war.

Ich würde Dir noch zusätzlich empfehlen, Dir ein schönes Notizbuch (Werbung) zu holen und dort schöne Erlebnisse einzutragen, am besten, wenn Du noch in genau der tollen Stimmung bist.

Wenn Du es aufschreibst, dann kannst Du an richtig miesen Tagen in Deinen Büchern  blättern und sehen, dass nicht alles schwarz und duster ist. Und je mehr Du es Dir angewöhnst, das Schöne und Gute zu sehen, desto leichter wird es Dir fallen und desto zufriedener wirst Du werden.

Sag auch öfter einfach mal Danke. Jeder freut sich, wenn einem Anerkennung und Respekt gezeigt wird. Da braucht es nicht viel außer einem aufrichtigen „Dankeschön“. Und Dir gibt es auch ein gutes Gefühl, win-win eben.

Wenn Du etwas Handfestes tun möchtest und einiges von dem, was Du hast, weitergeben, dann verändere doch gemeinsam mit mir ein bisschen die Welt.

Du willst wissen, für was ich dankbar bin?

Na gut, dann gebe ich Dir ein paar Beispiele, ich bin dankbar für:

  • Meine dreimonatige Auszeit, die Erlebnisse und Erkenntnisse daraus,
  • Den Rückhalt durch den besten Ehemann von allen,
  • Gesundheit,
  • Die Chance, meine Selbständigkeit nach meinen Vorstellungen zu gestalten,
  • Die Schüsse vor den Bug, die mich haben aufwachen lassen,
  • Die erste vermasselte Selbständigkeit, denn jetzt weiß ich, was ich will und wie es geht,
  • Meinen letzten Job und die Erfahrungen daraus,
  • Und ich bin dankbar für Dich! Dass Du meinen Blog liest, meinen Podcast hörst und auch mal Deine Gedanken mit mir teilst.

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Das Jahresende bietet sich eigentlich immer an, die letzten Monate mal Revue passieren zu lassen und darüber nachzudenken: Schreibe es doch auf, schreib vielleicht einen Dankesbrief an das vergangene Jahr und nimm Dir Zeit für einen Jahresrückblick.

Vielleicht magst Du auch in meinen Podcast zum Thema reinhören.

Und jetzt Du: Wie hälst Du es mit der Dankbarkeit?
Und bevor ich es vergesse, sei freundlich zu Dir!

 

 
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