Andalusien – Spaniens maurisches Erbe
Eigentlich wollte ich schon lange mal nach Andalusien fahren, das maurische Erbe und die wunderbaren arabischen Paläste fand ich schon seit langem faszinierend. Eines schönen Abends im Kino fragte ich meine Freundin und Jura-Leidensgenossin Britta, ob sie denn Lust hätte, mit mir nach Andalusien zu fahren. Sehr lange hat sie nicht überlegt und Anfang Juni 1995 saßen wir im Flieger nach Spanien. Zwei Wochen wollten wir uns zusammen Andalusien anschauen und ich hatte Glück, denn Britta kannte schon immerhin Granada von ihrem Spanischkurs.
Erste Station: Ronda
Nachdem wir in Malaga gelandet sind, hielten wir uns nicht lange in der Stadt auf und machten uns noch am gleichen Abend mit dem Zug nach Ronda auf. Klingt einfacher, als es war, denn der letzte Bus war schon fort, als wir uns entschlossen hatten, weiterzuziehen und der Kauf eines Zugtickets gestaltete sich auch nicht gerade einfach, da sich die Schalternbeamten nicht ganz einig waren, ob noch ein Zug ging oder nicht. Er ging und auf dieser Fahrt kamen wir auch das erste Mal durch Bobadilla, dem Dreh- und Angelpunkt der andalusischen Zugverbindungen. Egal, wann wir mit welchem Zug wohin fuhren, immer (ok, fast immer, ich glaube mich an eine Ausnahme zu erinnern) ging es durch Bobadilla. Gegen 23 Uhr kamen wir dann auch in Ronda an und ergatterten auch noch ein nettes Zimmer.
Die nächsten Tage verbrachten wir mit der Erkundung dieses netten Städtchens an der Schlucht Tajo. Die Lage ist einfach atemberaubend, denn die Altstadt und die Neustadt sind durch die Schlucht getrennt und durch die Puente Nuevo verbunden. Die Umgebung ist mit den sanften, schon von der Sonne etwas verdorrten Feldern und Olivenhainen nicht gerade üppig, aber von karger Schönheit. Die Stadt selbst hat neben der ältesten Stierkampfarena mehrere alte Adelshäuser, die heute Museen sind und die man sich nicht entgehen lassen sollte, zu bieten. Wir haben uns den Palacio Salvatierra und den Palacio de Mondragon angesehen, wunderschöne Häuser mit einem wunderbaren Blick über die Landschaft. Ich fand die Innenhöfe, die Patios, besonders schön, wo sich noch das arabische Erbe heute bewahrt hat. Die Innenhöfe mit ihren Arkaden und meist mit einem Brunnen in der Mitte haben mich regelrecht verzaubert. Ich konnte kaum an einem Hauseingang vorübergehen, ohne hineinzuschauen und den Patio zu bewundern. Britta fand das irgendwann recht amüsant, dass ich immer hinter ihr hereilte, wenn sie weiterging. Naja, sie hat mein Faible für Patios und für´s Fotografieren geduldig ertragen, ich ihres für Schuhgeschäfte ;-))
Am Abend waren wir im Stadtpark, von wo aus man auch einen schönen Blick auf die Schlucht hat und den Sonnenuntergang genießen kann. Der Park ist auch ein Treffpunkt für die Spanier aller Altersgruppen, man trifft sich, tauscht Neuigkeiten aus, tratscht oder flirtet. Zum Essen kann man sich eines der vielen Restaurants am Plaza del Socorro aussuchen und eine schöne Gazpacho, eine kalte Suppe genießen. Ein Bier oder ein Sherry dazu und das Treiben auf der Plaza genießen.
Jerez – nicht wirklich spannend meiner Meinung nach
Unsere nächste Station war Jerez, die Stadt des Sherry. Wir blieben nur einen Tag dort und das beste, was ich über Jerez sagen kann ist, dass eine Bodega-Besichtigung ganz interessant ist. Wenn man eine Bodega anschauen möchte, dann muss man eigentlich nur der Nase nach gehen, dann findet man auch eine. Die ganze Stadt riecht nach Sherry, kein Wunder, wenn er hier fassweise produziert wird. Wir haben uns natürlich auch eine Bodega angeschaut und eine Sherry-Probe mitgemacht, aber Sherry war noch nie so besonders mein Fall, Britta´s schon eher. Aber während unserer Reise habe ich dann doch noch den ein oder anderen Sherry getrunken, zu Tapas schmeckt er ja ganz gut.
Nach der Besichtigung wollten wir uns auch noch etwas zu Essen gönnen, wenigstens ein belegtes Brötchen oder einige Tapas, wie es in Ronda möglich war. Nicht so in Jerez, da hielten sich auch die Tapa-Bars fest an die Siesta und wir verhungerten beinahe. In das erste offene Restaurant stürzten wir uns wie die hungrigen Wölfe und beschlossen, am nächsten Tag weiterzuziehen, denn Jerez fanden wir beide nicht so berauschend, als dass wir noch viel länger dort hätten verweilen wollen.
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